Start Afrika Blackouts in Ostafrika durch Hochwasser

Blackouts in Ostafrika durch Hochwasser

Quelle: Uganda Electricity Generation Company Limited - UEGCL

Hochwasser und schwimmende Inseln auf dem Viktoriasee führten in Uganda und Kenia zu Blackouts. Anhaltende Regenfälle ließen den Wasserstand des See so stark ansteigen, dass sich Inseln aus Papyrus und Wasserhyazinthen in Bewegung setzten. Treibende Pflanzenteppiche dockten Mitte April 2020 am Nalubaale-Damm an und verstopften die Wasserzufuhr zu den Turbinen.

Betroffen waren auch die Kraftwerke Kiira und Bujagali, die sich ebenfalls am Nilabfluss des Viktoriasees befinden.

Das Bujagali-Kraftwerk ist aktuell das größte Wasserkraftwerk in Uganda. Es verfügt über eine Erzeugungsleistung von 250 Megawatt und ging 2012 in Betrieb. Der Nalubaale-Kiira-Dammkomplex gehört dem Ugandischen Stromerzeuger UEGCL. Betreiber ist die südafrikanische Eskom-Tochter mit Sitz in Uganda. Zusammen verfügt der Komplex über 380 Megakraft Leistung. Neu ist seit letztem Jahr das 183 Megawatt starke Isimba Kraftwerk, das rund 50 Kilometer von der Nilquelle im Jinja Distrikt entfernt ist und die UEGCL selbst betreibt.

Nach Räumarbeiten am Damm mit Spezialbaggern kam es im Mai 2020 zu erneuten Stromausfällen. Die Regenfälle halten an und treibende Pfanzenteppiche auf dem See drohen die Dämme der Wasserkraftwerke zu verstopfen. Daher überwacht das Agrar- und Fischereiministerium diese schwimmenden Inseln, um wenn nötig, einzugreifen. Der Viktoriasee verzeichnete jüngst im Mai 13,42 Meter und übertraf damit den höchsten registrierten Pegel von 13,41 Meter am 5. Dezember 1964.

Über die Blackouts berichteten lokale Medien, Ugandas Stromversorger Umeme und die Ugandische Stromregulierungsbehörde ERA auf Twitter. Ebenfalls im Mai 2020 bezifferte hier die ERA die Stromerzeugungsleistung im Land auf 1252,3 Megawatt. Davon entfallen allein 1004,2 Megawatt auf insgesamt 26 große und kleine Wasserkraftwerke.

Quelle: twitter.com/ERA_Uganda/status/1258276100335173633

Das größte Wasserkraftwerk des Landes entsteht an den Karuma-Wasserfällen 270 Kilometer von der Hauptstadt Kampala stromabwärts am Nil. Dort sind sechs 100 Megawatt-Francis-Turbinen installiert, die GE im Rahmen eines Vertrages mit dem beauftragten chinesischen Bauträger Sinohydro Corporation lieferte. Die Projektkosten liegen nach Angaben der UEGCL bei 1,7 Milliarden US-Dollar. Geplant ist, den Bau bis diesen November fertigzustellen. Seit 2013 laufen die Bauarbeiten.

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