Start Europa Nachfrage nach russischem Gas wächst

Nachfrage nach russischem Gas wächst

Bildquelle: Gazprom

Der Chef des russischen Gaskonzerns Gazprom, Alexej Miller, erwartet, dass das Wachstum der Nachfrage der Europäer anhält. Denn im europäischen Verbrauch erreichte der Anteil von russischem Importgas fast 50 Prozent. Bis 2025 werde Europa zusätzlich 100 Milliarden Kubikmeter Gas und 150 Milliarden Kubikmeter bis 2035 importieren, erklärte Miller am 30. Juni 2016 auf der Aktionärsversammlung in Moskau. Im ersten Halbjahr 2016 importierten die Europäer 84,9 Milliarden Kubikmeter Gas und somit 14,2 Prozent mehr im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, Deutschland, Polen und Frankreich hätten über 1 Mrd. m3 Gas mehr abgenommen. Im letzten Jahr betrug der Anstieg gegenüber dem Vorjahr 8 Prozent. Demnach exportierte Gazprom 2015 nach Europa 159,4 Milliarden Kubikmeter Gas. In diesem Jahr plane Gazprom nach Europa bis zu 170 Milliarden Kubikmeter Gas zu exportieren, sagte Miller auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Aktionärsversammlung.

Mehr Nachfrage nach Pipeline-Gas als nach LNG

Dabei zeigte sich, dass die Europäer Pipeline-Gas gegenüber Flüssiggas LNG vorziehen. Die LNG-Importterminls in Europa seien kaum zu einem Viertel ausgelastet. Die Auslastung der Gasleitung Nord Stream erzielte 2015 dagegen 70 Prozent. Die direkte Transportroute über die Ostsee sei für Gas von der Jamal-Halbinsel kostengünstiger als über den zentralen Transportkorridor, so dass sich Nord Stream 2 rechne. Im letzten Jahr wurden bereits 61,9 Milliarden Kubikmeter beim Gasfeld Bowanenkowo auf Jamal gefördert. Im Endausbau sind hier 115 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr geplant. Gazprom selbst kann Miller zufolge über 150 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr mehr fördern. Doch wegen der aktuellen Marktlage lag die Förderung 2015 bei 418,5 Milliarden Kubikmeter Gas.

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