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Neues Konzept für Offshore-Windparkprojekt

Die neue Anlage liefert einen um rund zehn Prozent höheren Energieertrag als ihr Vorgängermodell und bleibt doch unverändert zuverlässig. Sie soll im Windparkprojekt im Norden Dänemarks installiert und getestet umfangreich werden.
Bildquelle: Siemens

Siemens wird im Norden Dänemarks mit lokalen Partnern ein Offshore-Windparkprojekt mit neuartiger Ausstattung umsetzen, teilte der deutsche Technologiekonzern am 20. September 2016 mit. Nach zwölfjähriger Wartezeit unterzeichneten die zwei dänischen Unternehmen Nissum Bredning Vindmøllelaug und Jysk Energji mit Siemens einen Vertrag zum Bau des Pilotprojekts Nissum Bredning Vind mit einer Leistung von 28 Megawatt, informierte hierzu Jysk Enerji. Das Pilotprojekt gewann in einer Ausschreibung der dänischen Energieagentur in einem Feld von vier Projekten. Als entscheidenen Grund hierfür nannte Jysk Enerji die große Unterstützung in der Bevölkerung und die neuartige Ausstattung, die Siemens in Nissum Bredning Vind testen will. Klima- und Energieminister Lars Christian Lilleholt attestierte dem Gemeinschaftsprojekt die Förderfähigkeit.

Lieferungen und Pläne für das Windparkprojekt

Zum Lieferauftrag von Siemens für das Windparkprojekt gehören vier seiner direkt angetriebenen 7 Megawatt Windturbinen STW 7.0-154 inklusive die kostengünstigen Fundamentlösungen Gravity Jackets. Zum Einsatz kommen sollen darüber hinaus neben einer neuen 66-Kilovolt-Lösung mit verbessertem Transformator, Kabel und Schaltanlagen weitere Innovationen bei den Türmen und Controller-Einstellungen. Die Installation der Windturbinen ist für Sommer 2017 geplant. Die Inbetriebnahme ist im dritten Quartal des nächsten Jahres vorgesehen. In den ersten zehn Jahren ist für die ersten 50.000 Stunden des Windparkprojekts im Volllastbetrieb eine Förderung in Form eines garantierten Einspeisetarifs von 0,7 DKK pro Kilowattstunde (0,09 Euro pro Kilowattstunde) veranschlagt.

Kostensenkung durch neues Fundament-Konzept

„Wir sind stolz über unsere Beteiligung am Offshore-Windkraftwerk Nissum Bredning Vind,“ sagt Michael Hannibal, CEO Offshore der Siemens Wind Power and Renewables Division. „Seit das dänische Energieministerium das Projekt offiziell als Testanlage für neue Technologien und integriertes Design ausgeschrieben hat, freuen wir uns darauf. Es gestattet uns, unsere Innovationen zu testen und gleichzeitig die damit verbundenen Möglichkeiten zur Kostensenkung der Offshore-Windenergie hervorzuheben.“ Auch die Dänische Energieagentur rechnet laut Siemens damit, „dass die in Nissum Bredning getesteten Bauteile erhebliche Einsparungen bei Investitions- und Betriebskosten erzielen können.“ Insbesondere das innovative Konzept der Gravity Jacket Fundamente ermögliche im Vergleich zu Monopils einen kostengünstigeren Bau. Bis zu 20 bis 30 Prozent der Kosten eines Offshore-Windkraftwerks entfielen auf die Fundamente.

Höhere Spannung als künftiger Standard

Der Netzanschluss der vier Windturbinen mit 7 Megawatt Leistung erfolgt durch ein neues Kabel- und Turbinenkonzept mit einer Spannung von 66 kV. Künftig könnte dies zur Standardspannung für Offshore-Windkraftwerke werden, da mit höheren Spannungen niedrigere Kosten für die Verkabelung sowie weniger Verluste einher gingen. Außerdem ließen sich mittels „Cable in Pipe“-Lösung die Turbinen miteinander einfacher verkabeln. Noch mehr Materialeinsparungen sollen durch ein verschlanktes Turmkonzept erfolgen, indem Prototypen mit weniger Gewicht installiert werden, die speziell für Jacket Konzepte geeignet sind. Siemens will die Forschung- und Entwicklungsarbeit in Dänemark in Brande und Vejle zur weiteren Senkung der Kosten für Offshore-Windenergie vorantreiben.

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