Start Europa Russisches Gas für die Ukraine zu teuer

Russisches Gas für die Ukraine zu teuer

Bildquelle: Ukrainische Regierung

Die Ukraine hat auch zum Beginn des zweiten Quartals 2016 kein russisches Gas geordert. „Wenn uns Gazprom einen Marktpreis anbietet, dann haben wir kein politisches Problem zuzustimmen“, zitierte die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti den ukrainischen Energieminister Wladimir Demtschischin, der in Washington am Gipfel zur nuklearen Sicherheit teilnimmt, am 1. April 2016. Als Größenordnung nannte er einen Preis von unter 180 US-Dollar je 1000 Kubikmeter. Der russische Energieminister Alexander Nowak erklärte zuvor, dass das verlängerte Winterpaket für die Ukraine ende und ab April 2016 kein Preisnachlass mehr für russische Gaslieferungen gewährt werde. Im ersten Quartal 2016 lag der Gaspreis für die Ukraine seinen Worten nach bei 212 US-Dollar je 1000 Kubikmeter Gas.

Naftogaz bezieht kein russisches Gas mehr

Naftogaz plane nicht, ab April 2016 den Gasimport aus Russland wieder aufzunehmen, teilte der ukrainische Gasimporteur Ende März 2016 mit. Denn der angebotene Preis für russisches Gas sei im zweiten Quartal 2016 höher als für Gas von europäischen Lieferanten. Im November 2015 hat Naftogaz zuletzt Gas aus Russland importiert und danach kein weiteres Gas geordert und im voraus bezahlt. Im letzten Jahr bezog die Ukraine aus Russland 6,1 Milliarden Kubikmeter Gas. Im Vorjahr waren dies noch 14,5 Milliarden Kubikmeter Gas. Was die Wiederaufnahme von russischen Gaslieferungen angeht, sprach sich laut Ria Novosti Energieminister Demtschischin in Washington für dreiseitige Gespräche der Ukraine mit Russland und der Europäischen Kommission aus.  Sie seien nötig und ein komfortables Arbeitsinstrument. Derweil erhöhte Gazprom im ersten Quartal 2016 die Gasexporte nach Westeuropa um 28,6 Prozent auf 44,4 Milliarden Kubikmeter Gas, ließ Gazprom-Chef Alexej Miller wissen. Besonders stiegen die Lieferungen nach Deutschland mit 26,7 Prozent und Österreich mit 34,2 Prozent. Möglicherweise kaufen europäische Gasversorger mehr Gas ein, um damit auch die Ukraine zu versorgen.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein