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Tempo am Südlichen Gaskorridor

Ungeachtet der politischen Spannungen zwischen der Türkei und der Europäischen Union schreiten die Bauarbeiten am Südlichen Gaskorridor zügig voran. Immerhin verlaufen der über 3000 Kilometer langen Leitungsstrasse vom Kaspischen Meer in Aserbaidschan bis nach Italien 1850 Kilometer auf türkischem Territorium. Die Transanatolische Pipeline Tanap von der ost- an die westtürkische Grenze zu Griechenland kann daher mit Recht als das Herzstück dieser neuen Transportroute für Europa bezeichnet werden. Im Oktober 2017 unterzeichneten Spitzenvertreter von der Projektgesellschaft Southern Gas Corridor SGC und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung EBRD zu ihrem Bau ein Abkommen über einen Kredit in Höhe von 500 Millionen US-Dollar, teilten die Projektgesellschaft und Aserbaidschans Finanzministerium am 20. Oktober mit. Wenige Tage zuvor hatte der Aufsichtsrat der EBRD diesen Kredit mit 18-jähriger Laufzeit bewilligt.

Stand am Südlichen Gaskorridor

Der aserbaidschanische Finanzminister Samir Scharifow stellte die Bedeutung des Südlichen Gaskorridors für Europa heraus. Der Generaldirektor der Projektgesellschaft Southern Gas Korridor CJSC, Afgan Isayev, bezifferte die Gesamtkosten zum Südlichen Gaskorridor auf 11,8 Milliarden US-Dollar, wovon 66 Prozent zur Umsetzung des Projektes beschafft und 1,9 Milliarden US-Dollatr investiert worden seien. Die Erschließungsarbeiten zum Gasfeld Shah Deniz in der zweiten Ausbaustufe im Kaspischen Meer ist seinen Worten nach zu 96 Prozent abgeschlossen, während von der Tanap in der Türkei 82 Prozent und 53 Prozent der fast 900 Kilometer langen Anschlussleitung TAP über Griechenland, Albanien Transadria nach Italien verlegt sind. Vom Ausbau der South Caucasus Pipeline, die das Kaspische Meer über Georgien mit der Osttürkei verbindet, sind Angaben von BP zufolge ebenfalls über 96 Prozent erledigt.

Ziele für den Südlichen Gaskorridor

Die Tanap ist zunächst auf eine jährliche Transportleistung von 16 Milliarden Kubikmeter Gas veranschlagt, wovon 6 Milliarden Kubikmeter ab 2018 für die Türkei und 10 Milliarden Kubikmeter zum Weitertransport nach Europa ab 2020 vorgesehen sind. Am Tanap-Konsortium ist die aserbaidschanische Projektgesellschaft SGC mit 58 Prozent mehrheitlich beteiligt. Der türkische Pipeline-Betreiber Botas hält 30 Prozent und die britische BP den Rest. 49 Prozent von SGC hat Aserbaidschans Nationale Ölgesellschaft Socar inne. Über 51 Prozent verfügt das aserbaidschansiche Wirtschaftsministerium in Eigenregie. An dieser Stelle wird deutlich, wie wichtig Aserbaidschan der Zugang zum europäischen Markt ist.

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