Start Afrika Wasserstoff aus Windenergie braucht Geschäftsmodell

Wasserstoff aus Windenergie braucht Geschäftsmodell

Wasserstoff aus Windenergie
Bildquelle: WIND-Projekt

Grüner Wasserstoff aus Windenergie kann laut Bundesverband WindEnergie BWE zu einem wichtigen Puzzleteil in der Dekarbonisierung der noch überwiegend auf konventionellen Energien basierenden Sektoren Wärme, Mobilität und Industrie werden. Für den Marktanlauf dieser Schlüsseltechnologie sieht der Branchenverband in Deutschland indes noch verschiedene regulatorische Hürden. In seinem ausführlichen Positionspapier Wind-to-Gas vom November 2019 geht es um ein neues, flexibilisiertes Energiemarktdesign, in dessen Mittelpunkt die Erzeugung und sektorenübergreifende Nutzung von grünem Gas aus Erneuerbaren Energien steht.

„Power-to-Gas und der Aufbau einer deutschen Wasserstoffwirtschaft sind zu Recht in aller Munde. Grüner Wasserstoff aus Windenergie kann gerade in den Sektoren Wärme und Industrie zum fehlenden Puzzleteil der Energiewende werden. Die Energiebranche steht bereit, um massiv in die Umwandlung und Speicherung von Windstrom zu investieren. Damit Unternehmen realistische Geschäftsmodelle in diesem Bereich entwickeln können, muss der existierende Rechtsrahmen jedoch zunächst rechtssicher und praxistauglich überarbeitet werden. Das gilt speziell für die steuerlichen Belastungen durch Umlagen und Abgaben. Unser Positionspapier präsentiert konkrete Vorschläge hierfür“, sagt Hermann Albers, BWE-Präsident.

Das BWE-Positionspapier Wind-to-Gas enthält 12 Maßnahmen, mit denen der Bundesgesetzgeber den Marktanlauf von Power-to-Gas-Anwendungen beschleunigen sollte. Vom Einstieg in eine Wasserstoffwirtschaft verspricht sich die Windkraftindustrie nicht nur weniger netzbedingte Abregelungen von Windenergieanlagen, sondern auch einen Anreiz, Bestandswindanlagen weiter zu betreiben.

„Unser Ziel ist ein strommarktorientiertes und netzdienliches Marktanreizprogramm, das die flexible Umwandlung von Windenergie durch Elektrolyseure belohnt. Dafür müssen Direktbelieferungs- und Eigenversorgungskonzepte gestärkt werden. Zudem muss die Bereitstellung von Flexibilitäten stärker anerkannt werden und die Nachfrage nach grünen Gasen im Verhältnis zu fossilem Erdgas gestärkt werden, etwa durch eine wirksame CO2-Bepreisung“, betont Hermann Albers.  Zugleich werde der Bruttostromverbrauch durch Power-to-Gas-Anwendungen, anders als von der Bundesregierung veranschlagt, bis 2030 deutlich zunehmen.

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek erklärte indes jüngst im Januar im Interview mit dem Nachrichtenmagazin Spiegel, dass Deutschland plane, Wasserstoff aus Afrika im großen Stil zu importieren. Bis 2050 soll de deutsche Energiebedarf ihren Worten nach zu über 50 Prozent aus importiertem, nachhaltig erzeugtem Wasserstoff gedeckt werden.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein