Der Gasspeicher Haibach rund 30 Kilometer nordöstlich von Salzburg in Österreich erhält einen weiteren Anschluss an das süddeutsche Fernleitungsnetz. Darüber informierte Speicherbetreiber und Wingas-Tochter astora jetzt Ende Mai. Die neu geplante Pipeline im Raum Burghausen/Überackern soll den Speicher an die 87 Kilometer lange MONACO-Erdgasleitung anschließen, die sich gerade im Bau befindet. Im Mai hatte Bayernets mit dem Bau begonnen. MONACO soll von der deutsch-österreichischen Landesgrenze in Burghausen nach Finsing bei München verlaufen und im Herbst 2018 in Betrieb genommen werden. Geplant ist, dass die zusätzlichen Transportkapazitäten für die Ein- und Auslagerung von Erdgas im Speicher Haidach ab Anfang 2020 bereit stehen. Insgesamt investieren astora zufolge die Anteilseigner des Speichers Haibach rund sieben Millionen Euro. Er ist ein Gemeinschaftsprojekt der RAG, der GAZPROM und der WINGAS und wurde 2007 in Betrieb genommen. astora vermarktet im Speicher Haidach rund 930 Millionen Kubikmeter Erdgas. In Summe können dort mehr als 2,6 Milliarden Kubikmeter gespeichert werden.
Bessere Gasspeicher-Nutzung
„Da die Kapazitäten des bislang angeschlossenen Transportnetzes bereits ausgelastet sind, ist die zusätzliche Anbindung eine wichtige Investition für die bedarfsgerechte Erdgasversorgung in Süddeutschland“, erklärt astora-Geschäftsführer Andreas Renner. Wegen Transportunterbrechungen im süddeutschen Leitungsnetz ließen sich teilweise nur begrenzt Gasmengen ein- und ausspeichern. Mit dem neuen Anschluss, der eine Übergabestation einschließt, ständen künftig auch feste temperaturabhängige Kapazitäten zur Verfügung. So könnten Speicherkunden in Haidach dann bei Wintertemperaturen von 0 Grad Celsius oder kälter 100 Prozent der Transportkapazitäten für die Ausspeicherung nutzen. In einem Temperaturbereich zwischen 0 und 8 Grad seien 57 Prozent der angefragten Transportkapazität fest verfügbar. Im Sommer garantiert astora den Speicherkunden bei Temperaturen ab 16 Grad 100 Prozent der Transportkapazität zur Einspeicherung. „Die Leistungsfähigkeit des Speichers Haidach kann mit der neuen, zweiten Leitung deutlich besser genutzt werden“, stellt Renner in Aussicht.