Start Erneuerbare Energien CO2-Emissionen in Bayern gestiegen

CO2-Emissionen in Bayern gestiegen

Quelle: VBEW

„Nach jahrelangen Rückgängen steigen die energiebedingten CO2-Emissionen in Bayern wieder an. Nach den offiziellen Erhebungen des Bayerischen Landesamtes für Statistik waren im zuletzt veröffentlichten Jahr 2015 CO2-Emissionen in Höhe von 76,8 Millionen Tonnen zu verzeichnen. Im Jahr 2014 waren es noch 2,6 Prozent weniger“, informierte der Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e. V. – VBEW jüngst im August. Für 2016 und folgende Jahre sei mit weiteren Anstiegen zu rechnen. Der mit Abstand größte CO2-Verursacher sei mit einem Anstoß von 32,3 Millionen Tonnen in Bayern der Verkehrssektor. „Während es bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Bayern zweifelsfrei große Fortschritte gegeben hat, müssen sich die für den Verkehrssektor Verantwortlichen schon fragen lassen was da in den letzten Jahren so alles schief gelaufen ist,“ monierte daher Detlef Fischer, VBEW-Geschäftsführer.

Ernüchternde Bilanz

Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie (StMWi) legte laut Verband Ende Juli den Fortschrittsbericht 2016/2017 zum Umbau der Energieversorgung Bayerns vor. Hier attestierte das StMWi vor allem bei einigen Teilindikatoren zur erfolgreichen Bewältigung der Energiewende Fortschritte. Die Gesamtbilanz aus Sicht der Energiewirtschaft bei sachlicher Betrachtung fiel jedoch zunehmend ernüchternd aus. „Die CO2-Emissionen steigen über alle Verbrauchssektoren gesehen insgesamt wieder an.“

Defizite im Verkehr

Während rund 44 Prozent des in Bayern verbrauchten Stroms von heimischen erneuerbaren Energien komme, machten sich die Defizite bei der Umsetzung der Energiewende vor allem im Verkehrssektor mittlerweile deutlichst bemerkbar.

Quelle VBEW

„So geht der Anteil der Kraftstoffbereitstellung aus erneuerbaren Energien in diesem Sektor seit Jahren signifikant zurück. Der Verkehrssektor verantwortet mit über 42 Prozent den weitaus größten Anteil aller statistisch erfassten CO2-Emissionen in Bayern. Und der bayerische Anteil am internationalen Flug- und Schiffsverkehr ist darin aufgrund der zumindest hinterfragenswürdigen Erhebungsmethode (sog. Quellenbilanz) noch nicht einmal eingerechnet“, so der VBEW.

Beiträge aus allen Sektoren nötig

Die Energiewende mit ihren ehrgeizigen CO2-Reduktionszielen kann nach Ansicht des VBEW nur gelingen, wenn alle Verbrauchssektoren angemessen und nachhaltig ihre Beiträge abliefern. Die Gas- und Stromwirtschaft sei in der Lage, auch maßgebliche Anteile der Mobilitäts- und Wärmebedürfnisse der Gesellschaft möglichst klimaschonend zu decken. „Dafür brauchen wir von der Politik technologieoffene nicht diskriminierende Rahmenbedingungen für unsere Produkte mit Strom und Gas. Neben der Energiewirtschaft haben aber auch die Industrie, die Landwirtschaft und die gesamte Gesellschaft Verantwortung für die Umsetzung der Energiewende zu übernehmen. Hier gibt es noch viel zu tun, bevor man sich zufrieden zurücklehnen kann,“ resümmierte Detlef Fischer.

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