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Daten zur Solarstromerzeugung in Echtzeit

Vorgaben für Regelenergiemarkt sollen erneuerbare Energien stärker integrieren.
Bildquelle: Tennet

Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT und der Verteilnetzbetreiber Unterfränkische Überlandzentrale eG (ÜZ) koppelten ihre Leitsysteme und tauschen nun Daten zur Solarstromerzeugung in Echtzeit aus. Dies sei deutschlandweit die erste derartige Daten-Kooperation zwischen einem Übertragungs- und einem Verteilnetzbetreiber der Mittel- und Niederspannungsebene, die ansonsten über keine unmittelbaren netztechnischen Verbindungen verfügten, informierte TenneT jüngst im März. Beide Netzbetreiber halten umfangreiche Daten für die Grundvoraussetzung für eine bessere Ausnutzung des dezentral erzeugten Stroms, eine hohe Netzstabilität und damit für eine sichere Stromversorgung. Mittels Austausch von Erzeugungsdaten erhalten sie ein klareres Bild über die Solareinspeisung in der unterfränkischen Region und können dadurch die Menge des tatsächlich eingespeisten Solarstroms in der jeweiligen Regelzone noch zeit- und realitätsnäher hochrechnen und in Kombination mit Wetterdaten für die nächsten Stunden und Tage treffsicherer prognostizieren. Der wachsende Anteil von Strom aus Photovoltaikanlagen lässt sich so erheblich besser einplanen und ins Netz integrieren.

Daten zur Solarstromerzeugung hochsicher

„Diese Daten-Kooperation ist ein wichtiger Meilenstein bei der Digitalisierung der Stromversorgung. Bei dem partnerschaftlichen Datenaustausch ist die Versorgungssicherheit der Gewinner“, sagte Lex Hartman, Geschäftsführer der TenneT TSO GmbH und kündigte weitere Kooperationen an. Denn, so Hartman: „Daten helfen allen. Wenn wir über Daten verfügen, können wir die Netze besser steuern. Damit reduzieren Daten den zukünftigen Netzausbaubedarf.“ Für den Austausch von Daten zur Solarstromerzeugung in Echtzeit richteten TenneT und der Verteilnetzbetreiber ÜZ eine hochsichere Datenverbindungen über direkte Lichtwellenleiter-Kabel zwischen Umspannwerken ein. „Unser Ziel ist es, dezentral erzeugten Strom regional zu vermarkten und mit einem digitalen Energiemanagementsystem auch die Energie- und Stromverbrauchsseite einzubinden. Nur so werden die Ziele einer Energieversorgung mit geringeren Treibhausgasemissionen erreicht, die auch die Sektoren Verkehr, Wärme und Stromversorgung umfassen. Der Datenaustausch mit TenneT ist hierbei ein wichtiger Schritt“, erklärte Gerd Bock, geschäftsführender Vorstand der Unterfränkischen Überlandzentrale eG.

Datenaustausch seit Jahresbeginn erfolgreich

Über diese hochsichere Datenverbindung kommen aus dem Verteilnetz der ÜZ anonymisierte Echtzeit-Einspeisedaten zur Solarstromerzeugung in dem Verantwortungsgebiet des Verteilnetzbetreibers. Dort ist insgesamt eine Photovoltaikleistung von 150.000 Kilowatt installiert, was dem Leistungsbedarf einer deutschen Stadt mit 130.000 Einwohnern entspricht. Der Verteilnetzbetreiber ÜZ verfügt über Online-Einspeisedaten von einem Teil der Anlagen, die in seinem Gebiet installiert sind. Weitere Daten zur Photovoltaik-Einspeisung in seiner Region erhält er von TenneT. „Diese Daten stammen von SMA Solar Technology, von der TenneT bereits seit längerem aktuelle Erzeugungsdaten aus Photovoltaikanlagen in der Regelzone von TenneT, darunter Bayern, erhält. Nach einer einjährigen Vorbereitungsphase läuft der Datenaustausch zwischen TenneT und dem Verteilnetzbetreiber ÜZ seit Januar erfolgreich“, teilten die Netzbetreiber mit.

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