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Erdgas kämpft um Platz im Klimaschutz

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Quelle: Wingas

Auch Erdgas ist wie Kohle und Erdöl in Bedrängnis und fällt spätestens seit der beschlossenen Decarbonisierung in Paris im letzten Dezember unter den Hammer der Energiewende. Doch effektiver Klimaschutz werde nur gelingen, wenn konventionelle Energien und erneuerbare Energien Hand in Hand gehen, erläuterte Dr. Ludwig Möhring, Geschäftsführer von WINGAS, auf dem Kongress des Bundes Deutscher Energie- und Wasserwirtschaft BDEW in Berlin im Juni 2016. Vor allem Erdgas eignet sich seinen Worten nach für die Gestaltung eines optimierten Energiemixes. „Damit eine bezahlbare CO2-Reduzierung erreicht werden kann, muss Erdgas neben den erneuerbaren Energien die Hauptrolle spielen, was außerhalb Deutschlands längst allgemein anerkannt ist. Die Vorteile liegen auf der Hand: Erdgas ist als sauberster aller konventionellen Energieträger ein zentraler Baustein auf dem Weg in eine CO2-ärmere Welt“, stellte Möhrung fest und trat für eine wirkliche Ausrichtung am Klimaschutz ein. So sei der CO2-Ausstoss in Deutschland seit 2010 gestiegen. „Es fehlt der ernste politische Wille zum Klimaschutz. Wer das 1,5 Grad-Ziel verfolgt, kann nicht gleichzeitig auf Klimaschutzziele in 30 oder 40 Jahren schauen – dann ist es zu spät, dann ist unser CO2-Budget längst verbraucht“, kritisierte Möhring mit Blick auf die aktuelle Umweltpolitik der Bundesregierung. Hier erwartet er klare Signale und ein echtes Bekenntnis von der politischen Spitze zum Klimaschutz als Treiber der Energiewende.

Erdgas als Partner für Erneuerbare Energien

Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa zur Energieversorgung im Auftrag von WINGAS bestätigte die Beliebtheit von Erdgas bei den Bundesbürgern, informierte das Unternehmen am 9. Juni 2016. Demnach sprachen sich in der Frage, welcher traditionelle Energieträger neben den erneuerbaren Energien eine tragende Rolle in der Energielandschaft spielen soll, 61 Prozent – 2015 waren 59 Prozent – für Erdgas aus. Damit liege Erdgas in der Gunst mit großem Abstand vor allen anderen traditionellen Energieträgern: 27 Prozent der Befragten favorisierten Erdöl, während Stein- und Braunkohle mit 17 und 16 Prozent die Schlusslichter bildeten. Für Kernkraft votierten dagegen nur noch 19 Prozent. Das sei ein Rückgang um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Höchste Priorität hätten bei der Energieversorgung unter den Bundesbürgern die Kosten. 67 Prozent der Befragten sei es besonders wichtig, dass die Preise für Strom und Energie für alle Bürger bezahlbar bleiben. 51 Prozent hielten eine sichere und zuverläs- sige Energieversorgung für sehr wichtig. 2015 waren dies noch 60 Prozent. 43 Prozent nannten klimaschonend erzeugte Energie als äußerst relevant. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich das Meinungsbild laut Umfrageergebnisse nur wenig verändert. Die größte Abweichung zeigte sich bei der zuverlässigen Energieversorgung.

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