Start Erneuerbare Energien Erdkabel, Gaskraftwerke und Sonnenstrom für Bayern

Erdkabel, Gaskraftwerke und Sonnenstrom für Bayern

Quelle: Bayerische Staatsregierung / Andreas Heddergott

Mehr Erdkabel, neue Gaskraftwerke und mehr Kraft-Wärme-Kopplung und erneuerbare Energie stehen auf der Agenda der bayerischen Staatsregierung, um eine verlässliche, bürgerfreundliche, landschaftsverträgliche und dezentrale Energieversorgung zu ermöglichen. Dafür setzte sie sich in intensiven Verhandlungen mit dem Bund sowie den betroffenen Ländern Hessen und Thüringen ein, heißt es aus der Staatskanzlei am 4. Juni 2019. Dabei gehe es auch um den Ausbau erneuerbarer Energien mit neuen Möglichkeiten für Freiflächen-Photovoltaikanlagen. Dieses Gesamtpaket sei nach der Abschaltung aller bayerischen Atomkraftwerke Ende 2022 ein großer Schritt für eine nachhaltige Energieerzeugung und dauerhafte Versorgungssicherheit in Bayern.

Mehr Erdkabel und leistungsfähigeres Netz

Beim umstrittenen SuedOstLink soll laut Staatsregierung eine neue innovative Kabeltechnologie zum Einsatz kommen, die ohne eine Verbreiterung der Trasse die Übertragungskapazität deutlich erhöht. Das entlaste das Stromnetz an anderer Stelle und reduziere folglich den Netzausbaubedarf. Somit entfalle die geplante Leitung P44 mitsamt Alternative P44 mod von Altenfeld bzw. Schalkau in Thüringen nach Grafenrheinfeld. Die neue Leitung P43 von Mecklar in Hessen nach Grafenrheinfeld soll dafür in die Liste der Erdkabelpilotprojekte des Bundesbedarfsplangesetzes aufgenommen werden ebenso wie die Netzausbauvorhaben Pirach-Pleinting und Raitersaich-Altheim. Mit der Festschreibung als Erdkabelpilotprojekte seien die Voraussetzungen für eine bürger- und landschaftsverträgliche Umsetzung der Energiewende geschaffen.

Neue Gaskraftwerke zur Reserve

Beim Bund setzte die Staatsregierung dazu wesentliche Änderungen in den Eckpunkten zur Umsetzung der strukturpolitischen Empfehlungen der Kohlekommission durch. „Mit dem Bau sogenannter besonderer netztechnischer Betriebsmittel mit einem Gesamtvolumen von 1,2 Gigawatt, der Schaffung eines systematischen Rahmens für Investitionen in Reservekapazitäten und mit der Realisierung zusätzlicher Gaskraftwerke, auch betrieben mit Kraft-Wärme-Kopplung, hat die Staatsregierung nun alle drei ihrer Eckpfeiler in den Eckpunkten des sogenannten „Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“ verankern können“, steht im Bericht zur Kabinettstagung. Vorgesehen seien damit die Neuausschreibung für (gasbetriebene) Reservekraftwerke in Bayern zur Netzunterstützung, eine nationale Analyse der Versorgungssicherheit, um den Bedarf an weitere Reservekraftwerken festzustellen, und die Verlängerung der Förderung für Kraft-Wärme-Kopplung bis 2030. Außerdem sagte der Bund einen Kapazitätsbonus für Süddeutschland zu, um etwa in Bayern Investitionen in solche Anlagen zu erleichtern und den KWK-Ausbau voranzubringen.

Mehr Freiflächen für Sonnenstrom

Um die hohe Sonneneinstrahlung im Freistaat zu nutzen, beschloss das bayrische Kabinett eine neue Freiflächenverordnung. Diese erhöht die bisherige Höchstgrenze bei Genehmigungen auf maximal 30 Freiflächenanlagen pro Jahr auf Acker- und Grünlandflächen in benachteiligten Gebieten Bayerns auf 70 genehmigungsfähige Anlagen pro Kalenderjahr. Mit dieser Erhöhung könne das Ausbaupotenzial im Bereich der PV-Freiflächen bereits bei den Ausschreibungen der Bundesnetzagentur im Herbst 2019 genutzt werden, heißt es im Kabinettsbericht. Bayerische Bürgerinnen und Bürger hätten die Möglichkeit, auf ihren Grundstücken zusätzliche Freiflächenanlagen zu planen und sich im Rahmen der Ausschreibungen für einen Zuschlag zu bewerben. Durch die beschlossene Erhöhung der Zahl genehmigungsfähiger Anlagen werde mehr Bundesförderung direkt zu Betreibern bayerischer Anlagen geholt, die Wertschöpfung vor Ort erhöht und die dezentrale Energieversorgung in Bayern nochmals spürbar ausgebaut.

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