Start Afrika Frischkur für HGÜ-Transformatoren in Mosambik

Frischkur für HGÜ-Transformatoren in Mosambik

Siemens überholt HGÜ-Transformatoren in Mosambik.
Quelle: Siemens

Der Staudammbetreiber Hidroeléctrica de Cahora Bassa HCB beauftragte Siemens, 15 HGÜ-Transformatoren am Cahora-Bassa-Staudamm am Unteren Sambesi in Mosambik zu modernisieren, teilte der deutsche Technologiekonzern Anfang September 2017 mit. Sie gehören zur Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsstrecke (HGÜ), die in den siebziger Jahren gebaut wurde und den Strom des Wasserkraftwerks 1450 Kilometer weit überträgt. Das Auftragsvolumen bezifferte Siemens auf rund 26 Millionen Euro und die Projektlaufzeit auf drei Jahre. Die Stromrichtertransformatoren sind aus den siebziger Jahren und in der Konverterstation Songo installiert. Der Cahora-Bassa-Staudamm verfügt nach Angaben von HCB über einen doppelten Krümmungsbogendamm mit einer maximalen Höhe von 171 Meter und einer Krone, die 303 Meter lang ist. Das unterirdische Kraftwerk befindet sich am Südufer des Flusses mit fünf Generatorgruppen mit jeweils 415 MW und einem maximalen Durchfluss der Turbinen von 2.250 Kubikmeter je Sekunde.

Service mehr als reaktive Dienstleistung

In der Konverterstation plant Siemens, die HGÜ-Transformatoren unterschiedlicher Spannungsreihen und Bautypen einem umfangreichen Service-Retrofit zu unterziehen. Dazu gehören die Wartung und bedingte Reparatur des Stufenschalters sowie der Austausch der Durchführungen und mehrerer Wicklungssätze. Zur Überholung sollen die Transformatoren in eine Montagehalle gebracht werden, die schon zu Beginn des Baus der HGÜ-Strecke in der Konverterstation errichtet wurde. Die Halle kann laut Siemens zwar nicht dieselben Montagebedingungen eines Transformatorenwerkes bieten, hat aber einen Kran mit den nötigen Hebekapazitäten und ermöglicht eine saubere Arbeitsumgebung. Die Siemens-Spezialisten vom Transformer-Lifecycle-Management wollen die modernisierten Transformatoren mit einem mobilen Hochspannungsprüffeld testen und HCB zum Weiterbetrieb übergeben. „Projekte wie diese zeigen, dass der Service über den kompletten Lifecycle hinweg zunehmend wichtiger wird und Service mehr bedeutet als nur reaktive Dienstleistung. Hier wird deutlich, dass wir nicht nur das klassische Maintenance-Geschäft verstehen, sondern unsere Kunden mit praktikablen und manchmal auch unkonventionellen Service-Lösungen unterstützen“, sagt Volker Mailänder, Leiter des Segments Customer Services in der Siemens-Division Energy Management.

HGÜ-Transformatoren stark beansprucht

Die HGÜ-Verbindung weist eine Leistung von 1920 Megawatt auf. Durch sie wurde Mosambik zu einem Hauptstromexporteur in der Region, insbesondere für den Großverbraucher und Nachbarn Südafrika. Seit Ende 1997 ist die Anlage nach jahrelanger Unterbrechung wieder in Betrieb und läuft seit 1998 mit voller Leistung. In den Bürgerkriegsjahren von 1977 bis 1992 wurden viele Hochspannungsmasten der Fernübertragungstrecke zerstört, so dass die HGÜ-Strecke daher jahrelang unbrauchbar war und die Transformatoren seit 1974 wenig im Einsatz waren. Dennoch wurden die Wicklungen schon in der Anfangszeit bei außerplanmäßigen Schalthandlungen durch eine Vielzahl von Erd- und Kurzschlüssen so stark beansprucht wie sonst über 30 Jahre hinweg. Deswegen wurde ein Retrofit notwendig, damit die HGÜ-Transformatoren zuverlässig arbeiten.

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