Start Erneuerbare Energien Gemischte Bilanz für Strom aus Erneuerbaren Energien

Gemischte Bilanz für Strom aus Erneuerbaren Energien

Quelle: VBEW

Die Bilanz für Strom aus Erneuerbaren Energien wies in den letzten Jahren gemischte Tendenzen auf. So stieg in Bayern die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien im Corona-Jahr 2020 auf einen Rekordwert von knapp 40 TWh. Gleichzeitig ging der Stromverbrauch im Vergleich zu den Vorjahren etwas zurück auf nun etwa 80 TWh. „Das bedeutet, dass rein rechnerisch jede zweite in Bayern verbrauchte Kilowattstunde durch heimische Erneuerbare Energien gedeckt wird. Die bayerische Energiewende kommt voran, muss aber noch viel mehr an Fahrt aufnehmen, damit bis 2040 die Klimaneutralität geschafft ist“, sagt Detlef Fischer, Geschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft VBEW zu den Ergebnissen im Dezember 2021.

Nach aktuellen Zahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik konnten Photovoltaik (PV) und Biomasse weiter zulegen. Bei der Wasserkraft und der Windkraft gab es witterungsbedingt indes leichte Rückgänge. „Wir brauchen aber auch die Windkraft in Bayern, um wetter- und jahreszeitbedingte Schwankungen in der Stromerzeugung bei der PV zumindest etwas ausgleichen zu können. Und der Ausbau der Wasserkraft ist besonders wichtig für eine bedarfsgerechte Stromversorgung“, mahnte daher Geschäftsführer Fischer.

Strom aus erneuerbaren Energien begrenzt

Auch wenn die bisherigen Ausbauzahlen auf den ersten Blick rein rechnerisch sehr gut aussähen, müssten Netzausbau und Speicher auf dem Weg zu einem 100 Prozent klimaneutralen Bayern zur sicheren Stromversorgung beitragen. So habe in den Monaten November und Dezember 2021 die Photovoltaik so gut wie gar nicht zur Stromversorgung beigetragen. Bei den nicht fluktuierenden Erneuerbaren Wasserkraft, Biomasse und Geothermie tendiere die Jahresstromproduktion in den letzten Jahren lediglich seitwärts. Hier neue Potentiale zu heben sei immer schwieriger. „Nur mit einem Bau von Speichern und dem Einstieg in eine Wasserstoffwirtschaft kann vermieden werden, dass Überschussstrom aus Wind- und PV-Anlagen ungenutzt bleiben muss. Das Thema „Gesicherte Leistung“ wird – vor allem im Winter – in jedem Fall erheblich an Bedeutung gewinnen“, erklärt Fischer.

Dazu rechnet der Verbandsgeschäftsführer mit einem Wiederanstieg Des Stromverbrauchs und sieht im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie eine Ausnahmesituation. Wenn die Wirtschaft wieder wachse, bewege sich der Strombedarf auf die alten Niveaus. Hinzu kämen die neuen Stromanwendungen wie Elektromobilität, Wärmepumpen und Digitalisierung hinzu, denn Klimaneutralität bedeutet auch eine Elektrifizierung im Verkehrs- und Wärmesektor. „Und niemand will sein neues Elektroauto nur dann laden, wenn gerade die Sonne scheint oder der Wind weht“, resümiert Fischer. Sylvester ging in Bayern das Kernkraftwerk Grundremmingen vom Netz. Das letzte bayerische Kernkraftwerk Isar 2 mit 1400 Megawatt Leistung liefert im Freistaat rund 12 Prozent des erzeugten Stroms. Es geht bis Jahresende vom Netz.