Start Erneuerbare Energien Grüne Wasserstoffindustrie bis 2030 machbar

Grüne Wasserstoffindustrie bis 2030 machbar

Quelle: Siemens Gamesa

Den Ausbau einer wettbewerbsfähigen grünen Wasserstoffindustrie bis zum Jahr 2030 stellt Siemens Gamesa im Whitepaper Unlocking the Green Hydrogen Revolution in Aussicht. Damit liefert das Windkraftunternehmen einen Fahrplan, wie sich die Kosten für die Produktion von grünem Wasserstoff innerhalb des nächsten Jahrzehnts senken lassen.

„Bis 2030 kann der Preis für grünen erneuerbaren Wasserstoff aus Onshore-Windenergie gleichziehen mit dem Preis von Wasserstoff aus fossiler Erzeugung, wenn geeignete politische Rahmenbedingungen und Marktmechanismen vorhanden sind. Für Wasserstoff aus Offshore-Windenergie gilt dies für 2035“, informiert hierzu Siemens Gamesa am 9. Juni 2021.

Weg zur Wasserstoffindustrie

Das Whitepaper zeigt Siemens Gamesa zufolge den Weg auf, um sicherzustellen, dass grüner Wasserstoff eine Hauptenergiequelle wird. Vier Voraussetzungen müssten erfüllt sein, um innerhalb des nächsten Jahrzehnts kostengünstigen grünen Wasserstoff liefern zu können.

  1. Weltweit müssten bis 2050 bis zu 6.000 GW an neu installierter erneuerbarer Energiekapazität hinzu kommen, um den erwarteten Bedarf an grünem Wasserstoff von 500 Millionen Tonnen laut Hydrogen Council zu erzeugen.
  2. Ein kosteneffizienter nachfrageorientierter Markt für grünen Wasserstoff müsse entstehen, um die Kosten für Technik, Infrastruktur und täglichen Betrieb zu senken. Derzeit seien die Hauptbetriebskosten für die Produktion von grünem Wasserstoff der Strom für die Elektrolyseure, so dass eine Senkung der Elektrizitätskosten die Kosten für den Wasserstoff senken und die Nachfrage erhöhen würde.
  3. Lieferketten seien auszubauen, da kein einzelner Anbieter den gesamten Produktions- und Verteilungsprozess alleine darstellen könne. Im Moment seien die Initiativen fragmentiert und daher kostspielig. Unternehmen für erneuerbare Energien, Elektrolyseur-Hersteller, Netzbetreiber und Wasseraufbereitungsspezialisten müssten zusammenarbeiten, um eine belastbare Lieferkette aufzubauen.
  4. Der Bau der richtigen Infrastruktur in Bezug auf Logistik, Speicherung und Verteilung sorge dafür, um das Potenzial des grünen Wasserstoffs zu erschließen. Folglich seien Investitionen in Wasserstoffnetze nötig.

Mehr Wind für Wasserstoff nutzen

Andreas Nauen, CEO von Siemens Gamesa, sagt: „Wir müssen jetzt handeln, um die Weichen für grünen Wasserstoff zu stellen.“ Drei Jahrzehnte habe es gedauert, bis Wind- und Solarenergie die Netzparität mit fossilen Brennstoffen erreicht hätten. Solch eine Zeitspanne bis zum Erreichen der Preisparität mit fossilem Wasserstoff sei nicht leistbar. „Wind wird eine wichtige Rolle bei der Beschleunigung der Produktion von grünem Wasserstoff spielen, der für die Dekarbonisierung unserer Wirtschaft unerlässlich ist“, so Nauen.

Um der Wasserstoff-Revolution auf die Sprünge zu helfen, wollen Siemens Gamesa und Siemens Energy Projekte durchführen, die zu einer vollständig integrierten Offshore-Wind-zu-Wasserstoff-Lösung führen. Ziel ist, die Produktion von grünem Wasserstoff in großem Maßstab direkt auf See zu ermöglichen. Die Kosten für Wasserstoff sollen dadurch sinken, da die Turbine mit integriertem Elektrolyseur netzunabhängig betrieben werden sowie mehr und bessere Windstandorte erschließen kann.