Energieversorger und Energiedienstleister unterstützen Industrieunternehmen mit Grünstrom, damit diese Nachhaltigkeits- und Klimaziele einlösen können. Ganz in diesem Sinn stellt das norwegische Energieunternehmen Statkraft dem Mobilfunkkonzern Vodafone Wind- und Wasserkraft in einer Größenordnung von 500.000 Megawattstunden bereit.
Die deutsche Vodafone Tochter arbeitet bereits seit Anfang 2020 daran, die unternehmenseigenen Standorte auf Grünstrom umzustellen. Jüngst im März informierte Statkraft, den verbleibenden Grünstrombedarf von Vodafone für die Jahre 2020 und 2021 auf Basis eines neuen Vertrages aus dem Erneuerbare-Energie-Portfolio abzudecken. Wind- und Wasserkraft aus Deutschland und Norwegen sollen Strom liefern, der dem jährlichen Bedarf von rund 140.000 Drei-Personen-Haushalten entspricht.
„Die Verbindung von eigenen flexiblen Wasserkraftanlagen mit dem volatilen Wind- und Solarportfolio, das wir für Dritte vermarkten, ist der Schlüssel für unsere umfangreichen Nachhaltigkeitslösungen. 125 Jahre Erfahrung in der Erzeugung erneuerbarer Energie gepaart mit unserer Großhandelsexpertise ermöglichen es Statkraft, Unternehmen wie Vodafone für ihre Nachhaltigkeitsstrategie passgenaue Lösungen anzubieten“, sagt Patrick Koch, Head of German Origination bei Statkraft.
Produktion mit Grünstrom
Die Stadtwerke München SWM unterstützen indes den Automobilkonzern BMW auf dem Weg in die klimaneutrale Fertigung von Elektrofahrzeugen. Dementsprechend schlossen beide Unternehmen einen langfristigern Direktliefervertrag für Ökostrom, der aus den Uppenborn-Wasserkraftwerken der SWM am Mittlere-Isar-Kanal kommt und für die Produktion der BMW Elektromodelle iX und i4 in den Werken Dingolfing und München vorgesehen ist.
Schon heute fährt bei den SWM Elektromobilität in München klimaneutral. U- Bahn, Tram und E-Busse der MVG nutzen 100 Prozent Ökostrom, genauso wie die E-Fahrzeuge, die an den gut 1.200 öffentlichen SWM Ladepunkten ihre Akkus aufladen. Dass nun auch die Produktion von E-Autos selbst mit Grünstrom erfolgen soll, ist mit dem Direktliefervertrag neu.
Grünes Phasen-Modell
Die Energiestrategen von enexion haben gleich ein komplettes Modell, das Smart Greening Phasen-Modell, entwickelt, mit dem energieintensive Unternehmen ihren CO2-Ausstoß verringern können. Darüber informierte der Energiedienstleister ebenfalls im März 2021. Das Modell reicht vom Audit inklusive Analyse, Bewertung und Maßnahmenbox über die ganzheitliche Strategie bis zur Projektplanung und Umsetzung eines umfassendes Paket zur Steigerung der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz.
Je nach Zeitraum und Nachhaltigkeitsanspruch der Unternehmen sowie den lokalen, Budget- und Regulierungsvorgaben entwickeln die Energiestrategen konkrete, individuelle Maßnahmenpakete und betten sie in die Strategie und den Energievollkostenansatz der Unternehmen ein. Dafür nutzen sie Instrumente wie Herkunftsnachweise, Grünstrom Label und Energieeffizienzmaßnahmen sowie grüne Eigenerzeugungsanlagen und Stromlieferverträge (PPAs).