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Hybridkraftwerk liefert Regelleistung

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Quelle: AÜW

Das Allgäuer Überlandwerk AÜW weihte das erste Hybridkraftwerk Deutschlands mit Genehmigung zum Regelbetrieb ein, teilte das Unternehmen jüngst im Juni mit. „Derzeit nutzen wir den Batteriespeicher im Primärregelenergiemarkt für die Stabilisierung des Stromnetzes. Die gemeinsame Arbeit, den Großspeicher mit unserer Gasturbine zu verknüpfen und somit Deutschlands erstes Hybridkraftwerk mit Genehmigung zum Regelbetrieb in Betrieb zu nehmen, hat sich gelohnt“, sagt Thorsten Häusler, Projektleiter und Leiter Erzeugung bei AÜW. Die erforderliche Präqualifizierung erteilte der Übertragungsnetzbetreiber Amprion im Februar. „Somit haben wir die Erlaubnis das erste Hybridkraftwerk in Deutschland, bestehend aus einem Großspeicher in Verbindung mit einer Gastrubine im Sekundärregelenergiemarkt zu vermarkten“ so Häusler weiter. Die Idee dabei ist, die Zeiten, die die Gasturbine benötigt um anzufahren, mit dem Batteriespeicher zu puffern und somit im Sekundärregelenergiemarkt teilnehmen zu können.

Quelle: AÜW

Schnelle und stille Reserven

Der Großspeicher mit 16 MW Leistung und 8,536 MWh Kapazität ging bereits im August 2018 auf dem Gelände des AÜW in Sulzberg bei Kempten in Betrieb. Geliefert hat den Speicher der Systemanbieter Smart Power GmbH aus dem oberbayrischen Feldkirchen bei München. Batterien und Wechselrichter sind vom Hersteller Sungrow Samsung SDI Energy Storage Power Supply. Das Projekt wurde ohne Förderung durch öffentliche Gelder finanziert. Ist der Speicher für die schnelle Reaktion vom Hybridkraftwerk zuständig, dient die Gasturbine hingegen als „stille Reserve“ und wird nur dann angesteuert, wenn entweder die abgerufene Leistung von Anfang an einen gewissen Schwellwert überschreitet bzw. unterschreitet, sprich die Netzfrequenz vom Sollwert um einen entsprechenden Betrag abweicht, oder wenn die Einsatzzeit des Regeleingriffes länger anhält. „Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Parameter (Speicherdimensionierung, Startkosten der Turbine, Lebensdauer der Turbine, Brennstoffkosten usw.) wird der Regelalgorithmus für das Hybridkraftwerk optimiert; wenn sich einzelne Parameter im Laufe der Zeit ändern, kann die Betriebsweise jederzeit neu angepasst werden“, heißt es vom AÜW zum Konzept des Regelbetriebs.

Möglichst viele Erlöskanäle kombinieren

Michael Lucke, Geschäftsführer AÜW arbeitete zusammen mit seinem Team und der Firma Entelios aus München das Konzept unter Maßgabe, durch intelligente Vermarktung von Regelenergie die Wirtschaftlichkeit der Gasturbine zu verbessern und langfristig zu sichern, aus. Die grundsätzliche Idee kam von Entelios, die dann gemeinsam mit den Ingenieuren von AÜW verfeinert, detailliert und auf die Gegebenheiten im Allgäu angepasst wurde. Smart Power brachte seine Kompetenz mit Batterie-Speichern ein. „Das A und O für den wirtschaftlichen Speichereinsatz“ so Uli Bürger, technischer Leiter und Prokurist bei Smart Power, „ist immer die Kombination möglichst vieler Erlöskanäle“. Dementsprechend ist dieses Kombikraftwerk bei AÜW auch für Smart Power ein ideales Projekt, um die Wirtschaftlichkeitsprognosen in der Realität zu validieren.

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