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Klimaschutz in Kommunen muss konkret sein

EEA Gold für Klimaschutz in Kommunen
Quelle: Association European Energy Award

Geht die COP26 in Glasgow in die Verlängerung, muss der Klimaschutz in Kommunen sich auf konkrete Maßnahmen richten. Das machte Gudrun Heute-Bluhm, Präsidentin des Vereins European Energy Award (EEA) auf der diesjährigen Verleihung des EEA in Gold im Ravensburger Kunstmuseum klar. 48 europäische Gemeinden, Städte und Landkreise konnten hier am 5. November 2021 ihre Goldbarren für ihren Klimaschutzeinsatz entgegen nehmen.

Kommunen seien die sogenannten Hidden Champions im Klimaschutz, der für alle eine große Herausforderung sei. „Alles ist konkret auf kommunaler Ebene. Die Menschen wollen es konkret“, unterstrich Heute-Bluhm. Im Klimaschutz ständen Kommunen an vorderster Front. Die Europäische Union liefere ihnen dafür technische und finanzielle Hilfen, erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in ihrem digitalen Grußwort zur EEA-Verleihung.

Maßband für Klimaschutz in Kommunen

Der EEA ist ein internationales Qualitätsmanagement- und Zertifizierungsinstrument für den kommunalen Klimaschutz. Aktuell nutzen 18 Nationen und über 1.700 Städte, Gemeinden und Landkreise mit über 60 Millionen Bürgerinnen und Bürgern dieses Instrument. Eine Auszeichnung erhält eine Kommune, wenn sie mehr als 50 Prozent aller möglichen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Versorgung mit erneuerbaren Energien und zum Klimaschutz umsetzt. Setzt eine Gemeinde sogar mehr als 75 Prozent aller möglichen energie- und klimarelevanten Maßnahmen um, wird sie mit dem European Energy Award Gold ausgezeichnet.

In den Jahren 2020 und 2021 erreichten 97 Kommunen das Niveau für den EEA in Gold. Europaweit verfügen somit jetzt insgesamt 189 Kommunen über diese Auszeichnung. Das beste Resultat mit 88 Prozent der möglichen Klimaschutzmaßnahmen erzielte in diesem Jahr die österreichische Gemeinde Virgen. Virgen durfte bereits zum vierten Mal das Gold Label in Empfang nehmen. Viele der deutschen Kommunen mit EEA-Goldstandard liegen in Baden-Württemberg.

In Baden-Württemberg berät unter dem Dach der Klimaschutz- und Energieagentur KEA-BW die Landesgeschäftsstelle des EEA Städte, Gemeinden und Landkreise, mit welchen Maßnahmen sie Punkte für den Goldstandard sammeln können. Dazu gibt sie praktische Hilfestellung zum Ablauf des Zertifizierungsverfahrens und organisiert den Austausch zwischen den teilnehmenden Baden-Württemberger Kommunen. Anhand der Prozentwerte für Maßnahmen im EEA können sie wie an einem Maßband ablesen, wie sie im Klimaschutz aufgestellt sind.

Bayern zeigt Flagge

In Kempten verlieh Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber jüngst im November den EEA an bayerische Kommunen. Die Allgäuer Gastgeber-Stadt erhielt für ihre herausragenden Leistungen in der kommunalen Klimaschutz- und Energiepolitik den Goldstandard. Auch die Stadt Herzogenaurach erreichte die höchste eea-Stufe. Daneben erhielten in Kempten die Gemeinde Durach, die Stadt Königsbrunn und der Landkreis Günzburg den European Energy Award.

Kempten ist der Sitz des Energie- und Umweltzentrums Allgäu (eza!), das die EEA-Landesgeschäftsstelle für den Freistaat unterhält und die diesjährige Verleihung ausrichtete. Bei der Verleihung würdigte Umweltminister Glauber das kommunale Engagement: „Klimaschutz ist eins der größten Themen unserer Zeit. Nur gemeinsam können wir unsere ehrgeizigen Ziele beim Klimaschutz erreichen. Die Kommunen sind wichtige Klimaschutzpartner. Sie leisten in allen Regionen Bayerns sowohl mit eigenen Maßnahmen als auch mit ihrer Aufklärungsarbeit vor Ort einen wichtigen Beitrag für mehr Klimaschutz.“ Der EEA sei Motivation hier dranzubleiben.