Die russischen Unternehmen Renova von Victor Vekselberg und En + von Oleg Deripaska, die beide von US-Sanktionen betroffen sind, wollen die Risiken für ihre Energieaktiva verringern. So reduzierte Renova den Anteil am Solarunternehmen Hevel um 5 Prozent auf 46 Prozent, und En + beabsichtigte, die En + Holding von der zyprischen Jurisdiktion in eine der russischen Sonderverwaltungsregionen (SAR) zu überführen, berichtete die russische Wirtschaftszeitung Kommersant am 17. August 2018. Juristen zufolge ließe sich mit diesen Maßnahmen das Risiko von Sanktionen gegen bestimmte Unternehmen eingrenzen. Doch wenn Vermögenswerte in die Russische Föderation überführt werden, könnten sch Mängel im neuen SAR-Gesetz zeigen.
Weniger Anteile gleich weniger Risiko
Am Gemeinschaftsunternehmen Hevel verblieben nach Daten von SPARK-Interfax 49 Prozent der Anteile bei Rusnano, während Beluna Investments, unter der Kontrolle von Renova seine Beteiligung an der OOO Hevel von 51 Prozent auf 46 Prozent reduzierte, dem größten Investor in Solarenergie in Russland. Die 5 Prozent erwarb das Unternehmen Team Management, das im Besitz von Mikhail Sivoldaev ist. Sivoldaev ist im Vorstand der Renova nahestehenden Metkombank. Zuvor leitete er die Renova Management Company. Auch wenn Hevel von den Sanktionen nicht unmittelbar betroffen ist, könnte die Verbindung zu Renova die Arbeit auf internationalen Märkten erschweren. Dazu fuhr Vekselberg in der Schweiz die Beteiligung an Oerlikon von 43 Prozent auf jetzt 19,9 Prozent zurück.
Umzug als Schutz vor US-Sanktionen
Demgegenüber will sich die En + Gruppe vor Sanktionen schützen, indem die En + Holding von Zypern auf die Insel Russkoye in Primorye und die Insel Oktober in der Region Kaliningrad, die in russischen Sonderverwaltungszonen liegen, umzieht. Die En + Holding umfasst die Energieaktiva der Gruppe, sprich Evrosibenergo, Irkutskenergo und Unternehmen, die insbesondere über die Wasserkraftwerksgesellschaften Angarsky Kaskade Krasnoyarskaya HPP und 50 Prozent von Boguchanskaya HPP sowie weitere 50 Prozent an RusHydro verfügen. Der Beschluss zum Umzug fiel, nachdem die Inseln Russkoye und Oktober im August 2018 per Gesetz zu inländischen Offshore-Zonen erklärt wurden. Solch eine Gerichtsbarkeit sei für Russland neu und könne laut Juristen Mängel offenbaren, heißt es hierzu im Kommersant. Der Trend zur Rückkehr nach Russland setze sich fort, da viele Banken in Zypern geschlossen seien, das Sanktionsregime noch in Kraft sei und Konten vieler Unternehmen eingefroren blieben.