50Hertz komme mit seinen Arbeiten am Vorhaben Ostwind 1 zum Netzanschluss für die Offshore-Windparks Wikinger und Arkona vor der Ostseeinsel Rügen voran, teilte der Übertragunsnetzbetreiber Mitte August 2016 mit. Im Juni 2016 nach dem Start legte das Spezialschiff ‚Cable Enterprise‘ über ein rund 27 Kilometer langes Segment in den Ostseegrund ein Seekabel. Jetzt sei das zweite Segment mit einer Länge von rund 25 Kilometer an der Reihe. „Wir schaffen bislang mindestens zwei Kilometer pro Tag und erreichen dabei die geforderte Legetiefe von eineinhalb Meter“, erläutert Dr. Wolfgang Thießen, Projektleiter Kabellegung bei 50Hertz zum Baufortschritt am Netzanschluss.
Trassen frei geräumt
Auf den anderen Bauabschnitten gehe das Projekt Ostwind 1 ebenfalls voran. Die gesamte Trasse sei für alle drei geplanten Seekabel nun kampfmittelfrei und auf weiten Teilen der Trassen die notwendige Räumung von oberflächlich anstehenden Steinen abgeschlossen. Zurzeit liefe im Flachwasserbereich (Kilometer 0 bis 39) mit den vorgesehenen Legewerkzeugen ein Testlauf ohne Kabel, um kritische Bereiche vor der Kabellegung zu identifizieren. Auf der Landtrasse sind 50Hertz zufolge von 48 Horizontal-Bohrungen 43 fertiggestellt. Insgesamt gehören bei 50Hertz mehr als 40 Mitarbeiter zum Projektteam Ostwind 1.
Netzanschluss für Windparks bis 2019
Ostwind 1 stellt einen Teil der Netzanbindung des Clusters Westlich Adlergrund dar. Das Projekt umfasst die Errichtung der Netzanschlüsse für die Offshore-Windparks Wikinger und Arkona. Beide Windparkprojekte verfügen nach Angaben von 50Hertz über die notwendigen Genehmigungen und befinden sich in der Projektrealisierung. Demnach ist das Offshore-Windprojekt Arkona in der deutschen Ostsee jetzt von der Planungs- in die Bauphase übergegangen. In Sassnitz auf Rügen legten am 18. August 2016 die Betreiber E.ON und Norwegens Statoil den Grundstein für das gemeinsame Projekt, hieß es bei deutschen Energieunternehmen. Beide Unternehmen sind am Projekt zu je 50 Prozent beteiligt. Das Windpark Arkona entsteht 35 Kilometer nordöstlich der Insel Rügen. Er ist auf eine Leistung von 385 Megawatt veranschlagt und soll rechnerisch 400.000 Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgen können. Betreiber des geplanten Offshore-Windparks Wikinger mit einer Leistung von 350 Megawatt ist die Iberdrola Renovables Offshore Deutschland GmbH. Die drei Kabeltrassen des Projektes Ostwind 1 von 50Hertz sollen auf See 90 und an Land drei Kilometer lang sein und an Land im 50Hertz-Umspannwerk Lubmin enden. Geplant ist, die Netzanschlusssysteme für die Windparks bis Ende 2019 fertig zu stellen, ganz so wie es der Offshore-Netzentwicklungsplan O-NEP vorsieht.