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Novatek am Iran interessiert

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Quelle: Wikimedia Commons

Novatek interessiere sich für die Erschließung des Gasvorkommens South Pars im Iran und den Bau eines Werkes zu Gasverflüssigung am dortigen Standort, ließ der Chef Leonid Mikhelson vom größten russischen unabhängigen Gasproduzenten wissen. Hierüber berichtete die russische Wirtschaftszeitung am 25. Januar 2016. Auch Russlands Gasmarktführer Gazprom erwäge seine Arbeit am Gasfeld am Persischen Golf nach dem Aufheben der internationalen Sanktionen gegen den Iran vor einer Woche wieder aufzunehmen. 14.000 Milliarden Kubikmeter Gas lagern schätzungsweise im Gasfeld South Pars. Es bildet die Fortsetzung des Nordgasfeldes von Katar und erstreckt sich über den Persischen Golf bis ins iranische Festland hinein.

Novatek mit Frankreichs Total im Iran?

Bis zur Sanktionsverhängung arbeitete Novateks strategischer Partner Total zusammen mit der malaiischen Petronas im Iran am Standort South Pars an einem Projekt zur Gasverflüssigung, zu dem die Unternehmen laut Kommersant nun zurückkehren wollen. Hierzu äußerte sich Mikhelson jedoch nicht. Der französische Mineralölkonzern ist am Projekt Yamal-LNG von Novatek zu 20 Prozent beteiligt. Eben so verfügt Chinas nationale Ölgesellschaft CNPC über 20 Prozent, während Novatek 60 Prozent der Projektanteile inne hat. Die Projektpartner planen, 16,5 Millionen Tonnen LNG jährlich in Sabetta auf der Jamal-Halbinsel zu produzieren. 2017 soll die erste Produktionslinie in Betrieb gehen. Als Ressourcenbasis ist das Südtambejskoje Feld vorgesehen. Mit dem belgischen Betreiber des LNG-Terminals Zebrügge Fluxys hat Yamal Trade, Handelstochter von Yamal LNG, im März letzten Jahres einen Vertrag mit zwanzigjähriger Laufzeit unterzeichnet. Der Vertrag sieht die Lieferung von bis zu 8 Millionen Tonnen LNG von der Jamal-Halbinsel zum Zebrügger Terminal vor. In den letzten Jahren versuchte Novatek in ausländische Off-Shore-Projekte einzusteigen wie etwa 2012 in Zypern in Partnerschaft mit Total und der Gazprom-Bank. Den Zuschlag erhielt hier allerdings Italiens Eni mit Koreas Kogas. Dazu schränkten später Sanktionen gegen das russische Unternehmen vonseiten der USA im Zug der Ukrainekrise Novateks Aktionsraum ein. Nun scheint der Iran eine neue Chance zu bieten, im Ausland endlich ein passendes Projekt akquirieren und umsetzen zu können und dies möglicherweise mit Total.

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