Start Gallerie Nur leichter Strompreisanstieg in Zentralwesteuropa

Nur leichter Strompreisanstieg in Zentralwesteuropa

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Der durchschnittliche Strompreisanstieg in Zentralwesteuropa (CWE: Central Western Europe) fiel 2017 nur leicht aus, teilte TenneT Anfang April 2018 mit. Als Gründe nannte der Übertragungsnetzbetreiber höhere Kraftwerksbrennstoffpreise (Gas + 22 Prozent und Kohle + 40 Prozent) und die Kältewelle Anfang 2017. Vor allem im Winter seien die Preise in den Ländern, in denen TenneT tätig ist – in Deutschland und den Niederlanden – in der Regel deutlich niedriger als in Frankreich und Belgien gewesen. Dies zeigte die neue Strommarktanalyse (Market Review) von TenneT für das Jahr 2017.

Preiskonvergenz im Frühling und Sommer

Ebenso ging aus der Strommarktanalyse hervor, dass es in den Frühlings- und Sommermonaten 2017 in der zentralwesteuropäischen Region (CWE) zu einer erheblichen Preiskonvergenz kam. „In diesen Monaten waren die Strompreise in bis zu 60 Prozent der Stunden identisch. Ähnlich wie auch 2016 waren die Großhandelspreise in den Ländern der CWE-Region im Gesamtjahr 2017 zu rund einem Drittel der Stunden des Jahres auf dem gleichen Niveau.“ Vor der Einführung der lastflussbasierten Marktkopplung (Flow-Based Market Coupling) im Mai 2015, die Kapazitätszuteilung und Marktgeschehen enger verzahnt und so größere grenzüberschreitende Transportkapazitäten ermöglicht, lag die Preiskonvergenz mit 19 Prozent deutlich niedriger. Dies zeigt TenneT zufolge, „dass die Integration der nationalen Strommärkte in einen europäischen Strommarkt fortschreitet.“

Wind zweitwichtigste Energiequelle

In Deutschland rückte die Windenergie bei der Stromerzeugung 2017 auf den zweiten Platz und überholte somit Steinkohle- und Kernkraftwerke. Lediglich der von Braunkohlekraftwerken produzierte Strom übersteigt noch die von Windkraftanlagen erzeugte Strommenge. Insgesamt erzeugte Deutschland im vergangenen Jahr 38 Prozent (2016: 33 Prozent) des Stroms aus Windenergie, Solarenergie, Wasserkraft und Biomasse). Auf Grund von günstigen Wetterbedingungen konnte etwa die Erzeugung von Windstrom im vergangenen Jahr von 76 Terrawattstunden in 2016 auf über 100 Terrawattstunden ansteigen. Die installierte Leistung der erneuerbaren Energien in Deutschland wuchs 2017 um über 6 Gigawatt. Der Großteil davon entfiel auf Onshore-Wind (+ 4,1 Gigawatt). Die installierte Leistung von Solarstrom stieg um 3,5 Prozent. Der Rückgang der konventionellen Erzeugungskapazität setzte sich 2017 indessen wie in den Vorjahren fort. 4,6 Gigawatt gingen hier aus dem Markt, während 1,6 Gigawatt (Gas) neu in den Markt kamen. Die Reservekapazitäten in Deutschland stiegen auf fast 8 Gigawatt.

Speichertechnologien auf dem Vormarsch

„In Deutschland nehmen neue Energiespeichertechnologien zu“, informierte TenneT. Dementsprechend stieg die installierte Leistung von großangelegten Lithium-Ionen-Batterien auf über 200 Megawatt. Vor allem starke Kostensenkungen bei dieser Technologie trugen dazu bei. Ebenfalls erhöhte sich die installierte Power-to-Gas-Kapazität leicht. Die Kapazitäten dieser neuen Speichertechnologien sind jedoch noch sehr niedrig. Die Kapazität der Pumpspeicherkraftwerke in Deutschland liegt im Vergleich dazu bei rund 9 Gigawatt. Die meisten installierten Batteriekapazitäten werden genutzt, um Regelenergie bereit zu stellen.

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