Start Pipeline ++Pipeline-Ticker bis Juni 2016 ++

++Pipeline-Ticker bis Juni 2016 ++

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Quelle: Gazprom

Hier erfahren Sie Aktuelles rund um laufende Pipeline-Projekte auf der Welt:

 30. Juni

In heutigen Gesprächen einigte sich Gazprom mit dem slowakischen Gasnetzbetreiber Eustream über die Nutzung von Durchleitungskapazitäten in der Slowakei im Rahmen des Gasleitungsprojektes Nord Stream 2, erklärte Unternehmenschef Alexej Miller auf der Pressekonferenz nach der Jahreshauptversammlung des russischen Gaskonzerns in Moskau. Es handle sich um eine langfristige Einigung.

29. Juni

Der Ministerpräsident der Ukraine, Wladimir Groisman, bot im Interview mit der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform das Gasnetz seines Landes als Alternative für die geplante Gasleitung Nord Stream 2 an. „Ich halte dieses Projekt aus Sicht, dass dies  Energieabhängigkeit der Europäischen Union von einem Liefermonopolisten bedeutet, für eine Bedrohung. Die Aufgabe heute ist Diversifizierung“, so Groisman. Deswegen sei es nötig, die Möglichkeiten der Ukraine zu nutzen. Dies schlägt er vor und darauf besteht er, weil es Sinn mache. Dazu soll seinen Worten nach in den nächsten Tagen der Beschluss zur Entflechtung der Geschäftsbereiche Transport, Gashandel und Gasförderung des staatlichen Gasversorger Naftogaz gefasst werden.

28. Juni

Russland sei bereit, die Schwarzmeergasleitung South Stream an die bulgarische Küste zu verlegen, wenn die Europäische Kommission dafür Interesse zeige und Garantien für deren Realisierung und Bedarf abgebe, sagte der russische Energieminister Alexander Nowak im russischen Fernsehen.

27. Juni

„Wir waren immer für einen Dialog zu Turkish Stream offen und sind dafür auch jetzt  offen“, zitierte die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti den Sprecher von Russlands Gaskonzerns Gazprom Sergej Kuprijanow. Seit dem Abschuss eines russisches Militärjets durch die türkische Luftwaffe im November 2015 liegt das Schwarzmeergasleitungsprojekt auf Eis. Für den Abschuss entschuldigte sich heute der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan in einem Schreiben bei Präsident Wladimir Putin, meldete das russische Präsidentenamt. Erdoğan erklärte hier, dass es ihm leidtue. Er sehe Russland als Freund und strategischen Partner und wolle die Beziehungen wieder verbessern.

26. Juni

Der Bau der Gasleitung Kraft Sibiriens verlaufe nach Plan. 2020 soll sie ihre volle Transportleistung erreichen, sagte der russische Präsident Wladimir Putin nach den Gesprächen mit Xi Jinping, dem Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas, am 25. Juni 2016 in Peking. Auch die Verhandlungen über Gaslieferungen über die Westroute über das Altargebirge nach Westchina liefen. Am Vortag trafen sich die Spitzen des russischen Gaslieferanten Gazprom und von Chinas Nationale Ölgesellschaft CNPC, um über beide Transportrouten zu sprechen. Kraft Sibirien soll laut Vertrag 38 Milliarden Kubikmeter Gas von ostsibirischen Gasfeldern transportieren. Für die Westroute sind 30 Milliarden Kubikmeter Gas im Gespräch. Ein Basisabkommen hierzu wurde im letzten Jahr geschlossen.

24. Juni

Der Brexit werde keinen Einfluss auf das Gasleitungsprojekt Nord Stream 2 haben, berichteten russische Agenturen. Wir erwarten keinen ernsthaften direkten Effekt vom Brexit auf unsere Beziehungen zu Partnern, da ein großer Teil der Projekte direkt mit Unternehmen durchgeführt wird und die Zusammenarbeit auf beiderseitigen Vorteil beruht, was nicht mit dem EU-Status in Verbindung steht. Solche Projekte wie Nord Stream 2 werden von der Entscheidung Großbritanniens im Moment kaum berührt“, hieß es von einem Vertreter des russischen Energieministeriums. Zugleich könnte die Volatilität der Ölpreise zunehmen und sich Mittel zur Risikoabdeckung für Unternehmen in der Europäischen Union verteuern.

Polen habe um 11 Milliarden Kubikmeter Gas über die geplante Gasleitung Nord Stream 2 angefragt, erklärte Vorstandsmitglied Ties Tiessen von der deutschen Wintershall Holding in Berlin auf einer Pressekonferenz. Dies bestätigte Gazprom-Vizevorstand Alexander Medwedew, berichtete die russische Wirtschaftszeitung Kommersant. Das polnische Energieministerium dementierte hingegen diese Information scharf und bekräftigte, dass das Land gegen den Bau der zweiten Ostseegasleitung sei. Laut Kommersant soll der polnische Transportnetzbetreiber Gaz System die Anfrage im Zug der Konsultationen mit der deutschen Regulierungsbehörde gestellt haben. Die Behörde sollte prüfen, welche Unternehmen Bedarf an Gaslieferungen von Nord Stream 2 hätten. Die Anfrage sei derzeit jedoch nicht verbindlich.

22. Juni

Nord Stream 2 spalte Europa, erklärte laut russischer Nachrichtenagentur Ria Novosti die polnische Ministerpräsidentin Beata Szydło  auf der Pressekonferenz zum Abschluss ihres Treffens mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. Bundeskanzlerin Merkel halte die geplante zweite Ostseegasleitung indes für ein wirtschaftliches Projekt. „Unternehmer, einschließlich deutsche Unternehmer stellten einen Antrag auf den Bau einer zweiten Leitung Nord Stream, das ist North Stream 2. Dies sind österreichische Unternehmer, dies ist Shell, und dies sind deutsche Unternehmer „, sagte Merkel.

21. Juni

Gazprom-Chef Alexej Miller sprach in der slowakischen Hauptstadt Bratislava mit Premierminister Robert Fico über Gaslieferungen in die Slowakei und den Transit über das Territorium der Slowakei, hieß es beim russischen Gaskonzern am 20. Juni 2016. Seit einiger Zeit bemüht sich Gazprom verstärkt um das Einverständnis der Slowakei zum Gasleitungsprojekt Nord Stream 2 und stellt in Aussicht, dass Gastransporte über die Ostsee Gastransitmengen aus der Ukraine ausgleichen könnten.

18. Juni

Die Gasleitung Nord Stream 2 werde die Position von Baumgarten in Österreich als wichtiger europäischer Gashub stärken, machten auf ihrem Treffen im Rahmen des Internationalen Petersburger Wirtschaftsforums Gazprom-Chef Alexej Miller und der österreichische Finanzminister Hans Jörg Schelling deutlich. Am Treffen nahm auch der Vorstandsvorsitzende des österreichischen Mineralölkonzerns OMV, Rainer Seele, teil. Sein Unternehmen gehört zu den fünf europäischen Unternehmen, die mit Gazprom den Ausbau in der Ostsee durchführen wollen. OMV und Gazprom einigten sich am 16. Juni 2016 in St.Petersburg auf ein Programm zur wissenschaftlich-technisches Kooperation und Partnerschaft 2016-2020. Die Umsetzung des Projektes Nord Stream 2 erfolge in Entsprechung zur europäischen Gesetzgebung und verbessere auch die Energiesicherheit Osteuropas, erklärte laut Medien der russische Energieminister Alexander Nowak.

16. Juni

Anfang 2018 soll es mit der Verlegung der Gasleitung Nord Stream 2 in der Ostsee laut Gazprom-Chef Alexej Miller losgehen, meldete die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti. Durch Nord Stream 2 könne Gazprom auf einen Zeitraum von 25 Jahren bis zu 77,9 Milliarden US-Dollar einsparen, erklärte Miller Medien zufolge auf dem diesjährigen Internationalen Petersburger Wirtschaftsforum. Die Transitgebühr wird bei der zweiten Ostseegasleitung seinen Worten nach bei 2,1 US-Dollar je 1000 Kubikmeter Gas auf 100 Kilometer gegenüber 2,5 US-Dollar beim Transit über die Ukraine liegen. Bei einem jährlichen Transitumfang von 30 Milliarden Kubikmeter Gas über die Ukraine im Zeitraum von 25 Jahren müsse Gazprom 25,1 bis 42,8 Milliarden US-Dollar zusätzlich ausgeben. Bei einem Transitvertrag müsse eine Kompensation für diese zusätzlichen Ausgaben berücksichtigt werden. Außerdem lasse sich Gas über Nord Stream 2 effektiver transportieren, weil die Gasleitung 45 Prozent bzw. 1885 Kilometer kürzer sei als beim Transport über das ukrainische Pipelinenetz.

15. Juni

Auf dem deutsch-russischen interparlamentarischen Treffen am 9. Juni 2016 in Berlin sei es auch um die Frage gegangen, den Gastransit über die Ukraine stabil beizubehalten, wenn die Gasleitung Nord Stream 2 gebaut wird, erklärte auf einer Pressekonferenz der Vorsitzende des Energieausschusses der Duma Pawel Zawalny. „Im Rahmen unserer informellen Gruppe wurde dieses Thema diskutiert, dass Nord Stream 2 den Gastransit über die Ukraine nicht bedrohen soll“, erklärte Zawalny. Die Europäische Union und Russland seien hier an Stabilität interessiert. Dies sei für alle nicht nur eine politische und wirtschaftliche Aufgabe, sondern auch eine technische Aufgabe, wenn es um die Modernisierung der Transportsysteme geht. Die Gründung eines Konsortium sei im Gespräch gewesen. Doch die ukrainische Seite habe hierzu keine positiven Entschlüsse gefasst.

14. Juni

Quelle: Gazprom
Quelle: Gazprom

In diesem und nächsten Jahr sollen von der über 4000 Kilometer langen Pipeline-Trasse Kraft Sibiriens je 400 Kilometer gelegt werden, erläuterte Gazprom-Vorstandsmitglied Witalij Markelow auf der Pressekonferenz zum Ostgeschäft seines Unternehmens in der Moskauer Konzernzentrale. „Zum Bau der Abschnitte sind zum heutigen Tag alle Verträge unterzeichnet“, informierte dazu Markelow. Die betreffenden Abschnitte reichten vom Gasfeld Tschajandinskoe in Jaktutien bis nach Blagoweschtschensk an der chinesischen Grenze. Jetzt im Juni sollen neben Stroitransgaz weitere Auftragnehmer die Arbeit an der Trasse aufnehmen. Dazu erläuterte Gazprom-Vizevorstand Alexander Medwedew, dass die Kosten russischer Gaslieferungen über Kraft Sibiriens nach Ostchina und Kraft Sibiriens 2 über das Altargebirge nach Westchina unterschiedlich seien. Dies müsse beim Gaspreis berücksichtigt werden.

10. Juni

Der bulgarische Transportnetzbetreiber Bulgartransgaz und der slowakische Gasnetzbetreiber Eustream unterzeichneten zum Gasleitungsprojekt Ostring in Sofia ein Abkommen, teilten das bulgarische Energrieministerium und Bulgartransgaz am 9. Juni 2016 mit. Der Unterzeichnung im Rahmen der 14. Jahresinfrastrukturkonferenz Europa wohnten die bulgarische Energieministerin Temenuzhka Petkova und ihr slowakischer Amtskollege Peter Ziga bei. Das Projekt steht laut Ziga ganz im Einklang mit den Grundsätzen der Europäischen Union, die auf Diversifizierung ausgerichtet sind. Es „ist ein logischer Schritt zur Schaffung eines regionalen Gashubs“, fügte er hinzu. Petkova hob den minimalen Kostenaufwand hervor, da der Ostring auch bestehende Leitungsabschnitte nutzen könne. Das Dokument sieht vor, dass beide Unternehmen die Aussichten des Gasmarktes ihrer Länder analysieren, um über den erwarteten Bedarf Aussagen zur Transportkapazität der Gasleitung treffen zu können. Beide Unternehmen verpflichteten sich, sich für die Finanzierung des Ostringprojekts auf höchster Ebene der EU einsetzen. Es gehört zu den europäischen Projekten gemeinsamen Interesses. Der Ostring soll von der Slowakei über Rumänien nach Bulgarien verlaufen.

8. Juni

Für die Unterstützung des Gasleitunsgprojektes Nord Stream 2 durch Deutschland nannte der deutsche Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel laut Medien vor seinem Treffen mit EU-Kommissar für Klimaschutz und Energie, Miguel Alias Cañete, drei Bedingungen. Die zweite Ostseegasleitung müsse den Gesetzesforderungen entsprechen, sie dürfe den Transit über die Ukraine nicht behindern und auch nicht die Gaslieferungen nach Osteuropa beschränken. Zugleich zeigte er sich überzeugt, dass Nord Stream 2 nicht unter innere europäische Rechtsakte fällt.

7. Juni

Der erste Strang der neuen Europäischen Gas-Anbindungsleitung EUGAL soll frühestens Ende 2019 erstes Gas von der Gasleitung Nord Stream aufnehmen und weiter nach Tschechien transportieren können. „Mit dem Bau dieser Leitung kann Erdgas künftig in alle Richtungen – von Norden nach Süden und von Westen nach Osten – fließen und so dem wachsenden Bedarf in Deutschland und den angrenzenden Nachbarländern nachgekommen werden“, hieß es beim Fernleitungsnetzbetreiber Gascade am 7. Juni 2016. Geplant sind zwei Leitungsstränge, die insgesamt 51 Milliarden Kubikmeter Gas transportieren und in weiten Teilen parallel zur bestehenden OPAL-Gasleitung verlaufen. Die Fertigstellung des zweiten Strangs ist für Ende 2020 vorgesehen. „EUGAL ist Ergebnis der europaweiten Kapazitätsabfrage more capacity, mit der im Herbst 2015 der Bedarf für neue, langfristige Transportkapazitäten an den Grenzen des Marktgebietes GASPOOL ermittelt wurde. Zum Teil lagen die anfragten Kapazitäten, darunter Tschechien und Polen, erheblich über den aktuell technisch verfügbaren Möglichkeiten“, informierte Gascade. Aktuell liefen die Vorbereitungen zum Raumordnungsverfahren, das im Herbst eröffnet werden soll.

5. Juni

Turkmenistan stelle mehr als 45 Millionen US-Dollar zur Finanzierung der Startphase beim Bau der Gasleitung Turkmenistan-Afghanistan-Pakistan-Indien TAPI auf dem Gebiet von Afghanistan und Pakistan bereit, hieß es in lokalen Medien. Den Beschluss hierzu unterzeichnete der turkmenische Präsident Gurbanguly Berdimuhamedow auf einer Kabinettssitzung. Der Beschluss sieht vor, diese Kreditsumme auf Anweisung der staatlichen Agentur für Öl- und Gasressourcen beim Präsidenten auf das Konto der staatlichen Gasgesellschaft Turkmengaz bei der staatlichen Geschäftsbank Turkmenbashi zu überweisen. Dies entspreche zudem dem Investitionsabkommen, das Turkmengaz Indiens Gail Limited, Pakistans private Gesellschaft Inter State Gas Systems, das afghanische Gasunternehmen Afghan Gas Enterprise, das Baukonsortium TAPI Pipeline Company Limited und die turkmenische Galkynysh Pipeline Company im April 2016 geschlossen hätten. Aktuell baut Turkmenistan auf eigene Rechnung den 214 Kilometer langen Abschnitt auf seinem Territorium, der bis Ende 2018 fertig sein soll. Die Gesamtlänge der TAPI vom Gasfeld Galkynysh im Südosten Turkmenistans bis an die pakistanisch-indische Grenze beträgt 1814 Kilometer. Die Transportleistung ist auf 33 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr veranschlagt. Baustart in Turkmenistan war letzten Dezember. Die Inbetriebnahme der kompletten Gasleitung ist für Dezember 2019 geplant.

Grafikquelle: Gazprom
Grafikquelle: Gazprom

Zum Lieferumfang über das Altaigebirge erzielten der russische Gaskonzern Gazprom und Chinas Nationale Ölgesellschaft CNPC keine Einigung, berichtete der Kommersant am 3. Juni 2016. CNPC-Chef Wang Yilin erklärte im russischen Fernsehen, dass er vom Lieferumfang in Höhe von 30 Milliarden Kubikmeter Gas aus den Medien erfahren habe. Diese Zahl könne er nicht bestätigen. Erst später im Verlauf der Verhandlungen werde ein konkreter Umfang festgelegt. Im letzten Jahr schlossen beide Unternehmen zu Kraft Sibiriens 2 ein Rahmenabkommen. Hier war vonseiten Gazproms von 30 Milliarden Kubikmeter Gas die Rede, die im ersten Schritt von westsibirischen Gasfeldern über das Altaigebirge nach China geliefert werden sollten.

1. Juni

„Im Moment steht die Frage offiziell nicht auf der Tagesordnung, aber endgültig gestorben ist sie nicht. Trotz Sanktionen blieb die Idee zur Umsetzung des Projektes South Stream am Leben. Dieser Logik folgend kann ich sagen, dass South Stream auch wieder belebt werden kann“, sagte der griechische Vizeaußenminister Nikos Xydakis im Interview mit der russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti. Ob eine Schwarzmeergasleitung aus Russland über Bulgarien oder die Türkei nach Griechenland führen kann, hängt nach Lesart der russischen Seite in erster Linie von der Europäischen Kommission ab.