Start Europa Polen bremst Gasleitungsprojekt Nord Stream 2

Polen bremst Gasleitungsprojekt Nord Stream 2

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On 3 July 2010, the first pipe string of the Nord Stream Pipeline was pulled ashore at the German landfall near Lubmin.
Quelle: Nord Stream

Nachdem die polnische Behörde für Wettbewerbs- und Verbraucherschutz sich gegen die Gründung des Konsortiums Nord Stream 2 im Juli 2016 ausgesprochen hat, verzichteten die fünf europäischen Partner und der russische Gaskonzern Gazprom jetzt auf die Zustimmung der Behörde. Wie sie am 12. August 2016 mitteilten, hätten die beteiligten Unternehmen entschieden, ihre fusionskontrollrechtliche Anmeldung bei der polnischen Wettbewerbsbehörde gemeinsam zurückzuziehen. Da das Projekt ihrer Ansicht nach für das europäische Energiesystem von entscheidender Bedeutung ist, „prüft jeder von ihnen jetzt alternative Ansätze“, um zum Pipeline-Ausbauprojekt in der Ostsee beizutragen. Geplant war, dass der britisch-holländische Öl- und Gasmulti Shell, Frankreichs Engie, der österreichische Mineralölkonzern OMV, die beiden deutschen Energieunternehmen Wintershall und Uniper je 10 Prozentanteile in das Konsortium einbringen. Das Konsortium  sollte die beiden neuen Leitungsstränge von Nord Stream bis 2019 verlegen, so dass sich die Transportkapazität in der Ostsee auf 110 Milliarden Kubikmeter Gas erhöht.

Keine Auswirkung auf den Bau von Nord Stream 2

Der abschlägige Bescheid aus Polen und der folgende Rückzug der kartellrechtlichen Anmeldung durch die Projektpartner, „wird sich nicht auf den planmäßigen Bau der Nord-Stream-2-pipelines oder den betreffenden Zeitplan auswirken.“ Das deutsche Bundeskartellamt hatte der Gründung des Konsortiums bereits im letzten Dezember zugestimmt. OMV und Engie pflegten keine wesentlichen Geschäftsbeziehungen in Polen und müssten demnach keine wirtschaftlichen Risiken fürchten, wenn sie sich gegen die polnische Absage dennoch am Konsortium beteiligen, hieß es bei der russischen Wirtschaftszeitung Kommersant am 15. August 2016. Für Shell, Wintershall und Uniper gingen damit indessen Risiken einher, so dass sie jetzt ihre Beteiligungsoptionen prüfen dürften. Gazprom sei daher auf unbestimmte Zeit alleiniger Inhaber der Nord Stream 2 AG mit Sitz in Zug in der Schweiz.

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