Start Erneuerbare Energien Saubere Schiffsantriebe für besseres Klima

Saubere Schiffsantriebe für besseres Klima

Saubere Schiffsantriebe leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. Das zeigt ein aktueller Bericht, den die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien IRENA jetzt Ende Oktober zum Jahresgipfel des Globalen Maritimen Forums in Singapore veröffentlichte. Schweröl deckt laut Bericht 82 Prozent des Energiebedarfs in der Schifffahrt ab, die heute für 3 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen und im Verkehr allein für 9 Prozent der Emissionen verantwortlich ist. Diese Zahl werde mit zunehmendem Handelsvolumen erheblich steigen. Ohne Abhilfemaßnahmen könnten die Emissionen im Seeverkehr bis 2050 um 50 bis 250 Prozent steigen, so die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO).

Zur Veröffentlichung des Berichts sagte IRENA-Generaldirektor Francesco La Camera in Singapur, dass die Branche die dringende Notwendigkeit erkannt habe, ihre Optionen zur Dekarbonisierung in Angriff zu nehmen. „Die Dekarbonisierung des Verkehrs ist für eine nachhaltige Zukunft von entscheidender Bedeutung. Die Schifffahrt trägt in hohem Maße zu den Verkehrsemissionen bei.“ Es sei ermutigend, dass die Branche bereit sei, hier etwas zu tun. Zugleich würden verfügbare Optionen wegen sinkender Kosten erneuerbarer Energien immer wettbewerbsfähiger. „Bis 2030 könnten alternative kohlenstoffarme Kraftstoffe mit Schweröl gleichziehen“, erklärte der IRENA-Generaldirketor

Kohlenstoffarme Quellen für Schiffsantriebe

Die CO2-Emissionen von 2008 lassen sich dem Bericht zufolge im Einklang mit den IMO-Zielen bis 2050 um die Hälfte senken, wenn saubere Energieoptionen und alternative Kraftstoffe auf der Basis erneuerbarer Energien kombiniert werden. Dazu gehöre die Umstellung der fossilen Brennstoffe auf fortschrittliche Biokraftstoffe und wasserstoffbasierte Brennstoffe, die Verbesserung der Infrastruktur an Land und der Praktiken beim Andocken, Stromantriebe und die Reduzierung des Kraftstoffbedarfs durch Verbesserung der Betriebsleistung.

Demnach könnten Biokraftstoffe wie Bio-LNG als Übergangskraftstoff nach und nach fossile Brennstoffe ersetzen. Andere synthetische Kraftstoffe, die als potenzieller Ersatz für konventionelle Kraftstoffe angesehen werden, enthalten Methanol, Wasserstoff und Ammoniak. Diese Kraftstoffe können Emissionen in der Schifffahrtsindustrie wirksam verringern und sogar beseitigen, wenn sie aus nachhaltigen Rohstoffen unter Verwendung von erneuerbarer Elektrizität hergestellt werden, d. h. durch Elektrolyse erzeugten Wasserstoff. Mittel- und langfristig würden alternative Kraftstoffe rentabel, wenn ihre Preise fallen, die Akzeptanz steigt und die Technologie verbessert wird.

Eine Umstellung von Schweröl auf sauberen Kraftstoff erfordere jedoch auch Anpassungen der Tankstruktur in rund 100 Häfen, die 80 Prozent des weltweiten Güterverkehrs ausmachen, und die Nachrüstung von rund 25 000 Schiffen. Groß- und Containerfrachter sowie Öl- und Chemikalientanker machten ein Viertel der weltweiten Schiffsflotte aus und verursachten 85 Prozent der weltweiten Schiffsemissionen. Sieben Häfen seien für fast 60 Prozent des weltweiten Bunkertreibstoffabsatzes verantwortlich. Allein Singapur liefere 22 Prozent der gesamten Bunkerung.

Auf der Kurzstrecke eignen sich laut IRENA elektrische Schiffsantriebe. Derzeit seien Fähren und andere kleine Schiffe, die mit Batterien betrieben werden, eine mögliche Option. Langfristig könne mit verbesserter Batteriespeichertechnologie und sinkenden Kosten der elektrische Vollantrieb auch für größere Langstreckenschiffe wirtschaftlich attraktiv werden.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein