Bald könnten smarte Innovationen für künftige technische Lösungen und Geschäftsmodelle der Energieunternehmen E.ON und RWE unter einem Dach beheimatet sein. Denn beide Unternehmen kündigten an, in Gesprächen mit RWE eine grundlegende Einigung erzielt zu haben, die RWE Tochter Innogy zu übernehmen. An Innogy ist RWE zu 76,8 Prozent beteiligt. „Der Erwerb würde im Rahmen eines weitreichenden Tauschs von Geschäftsaktivitäten und Beteiligungen erfolgen. Vor Abschluss einer entsprechenden Vereinbarung bedarf es noch der Zustimmung der Gremien von E.ON und RWE“, heißt es bei beiden Unternehmen am 11. März 2018. Freigaben der Kartell- und Aufsichtsbehörden wären ebenfalls erforderlich. Sollte diese Vereinbarung zustande kommen, würden der Innovationshub von Innogy und E.ONs Future Lab bald gemeinsame Wege gehen. Die Arbeit an Blockchain und smarte Innovationen im Vertrieb gehören dann zum E.ON-Geschäft.
Geschäftsaufteilung in Erzeugung und Netze
Geplant ist, dass der Ökostrom von RWE gebündelt wird, während E.ON sich auf Strom- und Gasnetz und den Vertrieb konzentriert. Zunächst würde E.ON demnach RWE im Tausch gegen die 76,8 Prozent-Beteiligung an innogy eine Unternehmensbeteiligung von durchgerechnet 16,67 Prozent gewähren. Die Aktien sollen im Rahmen einer 20 Prozent-Sachkapitalerhöhung aus bestehendem genehmigten Kapital ausgegeben werden. Dazu soll RWE die von der E.ON-Tochter PreussenElektra gehaltenen Minderheitsbeteiligungen an den von RWE betriebenen Kernkraftwerken Emsland und Gundremmingen übernehmen. Das gesamte erneuerbare Energiegeschäft von innogy sowie innogys Gasspeichergeschäft und der Anteil am österreichischen Energieversorger Belag gingen ebenso an RWE. „Die Übertragung der Geschäftsaktivitäten und Beteiligungen würde mit ökonomischer Wirkung zum 1. Januar 2018 erfolgen. Die Transaktion sieht ferner eine Barzahlung von RWE an E.ON in Höhe von EUR 1,5 Milliarden vor“, so E.ON. „Den Aktionären der innogy SE würde E.ON ein freiwilliges Übernahmeangebot in bar unterbreiten.“