Die Strompreise bleiben 2016 im Vergleich zum Vorjahr für deutsche Haushalte stabil. Zu diesem Ergebnis kommt der deutsche Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW in seiner aktuellen Strompreisanalyse, die der Branchenverband am 22. Januar 2016 veröffentlichte. Laut Strompreisanalyse beläuft sich eine Stromrechnung mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden derzeit auf knapp 84 Euro im Monat, wovon mehr als die Hälfte und somit rund 45 Euro auf staatliche Steuern, Abgaben und Umlagen entfallen. Ihr Anteil am Strompreis für Haushalte macht inzwischen insgesamt 54 Prozent aus. Im letzten Jahr waren dies noch 52 Prozent. Dadurch hätten die staatlichen Belastungen beim Strompreis seit dem Jahr der Liberalisierung ein neues Rekordhoch erreicht, erklärte hierzu der BDEW. Die Umlage zur Förderung der Erneuerbaren Energien (EEG-Umlage) bilde dabei den größten Kostenblock. Gut 18,50 Euro gegenüber 18,00 Euro, sprich 50 Eurocent mehr müsse ein durchschnittlicher Haushalt in diesem Jahr monatlich für die Förderung der Erneuerbaren Energien aufbringen. Daher unterstützt der BDEW den von der Politik eingeschlagenen Reformweg, bei dem in Zukunft die Förderhöhe für regenerative Anlagen über Ausschreibungen ermittelt werden soll.
Strompreise für Endkunden nicht durch Börse bestimmt
Während der Kostenblock der staatlichen Steuern und Abgaben weiter deutlich anstieg, kompensierten die Unternehmen der Energiewirtschaft den Anstieg des Gesamtpreises teilweise durch niedrige Preise an den Strombörsen, machte der BDEW deutlich. Folglich seien ihre Beschaffungskosten gesunken. Jedoch profitierten davon nicht die Hauhalte, weil die Börsen-Preise allein nicht den Endkunden-Strompreis bestimmten. Der von den Vertriebsunternehmen selbst beeinflussbare Anteil am Strompreis aus Strombeschaffung und Vertrieb liege insgesamt nur noch bei rund 21 Prozent im Vergleich zu 2014 mit 24 Prozent, erklärte der BDEW. Als dritten wichtigen Bestandteil des Strompreises für Haushalte führte der Branchenverband die Netzentgelte an. Diese beliefen sich im Durchschnitt auf knapp 5 Prozent über dem Vorjahresniveau und damit aktuell bei einem Anteil von knapp 25 Prozent. Diese Steigerung begründete der BDEW mit dem erforderlichen Aus- und Umbau der Stromnetze im Zug der Energiewende. Je nach Region könnten die zu zahlenden Netzentgelte stark variieren.