Stadtwerke führen immer mehr Projekte durch, um ihre Erzeugung von Ökostrom zu verstärken. So sicherte sich die Stadtwerke-Kooperation Trianel bei der aktuellen Ausschreibung der Bundesnetzagentur für PV-Freiflächenanlagen vom 1. Februar 2017 Zuschläge mit einer Gesamtleistung von 22 Megawattpeak. „Mit unserem Know-how haben wir für unsere Gesellschafter über 10 Prozent des Ausschreibungsvolumens sichern können. Das bestätigt unsere Strategie und unseren Ausbaupfad“, sagt hierzu Herbert Muders, Bereichsleiter Projektentwicklung Onshore bei Trianel. Erteilt wurden die Zuschläge für fünf PV-Freiflächenprojekte in Brandenburg, die nun sukzessive bis zum zweiten Quartal 2018 realisiert werden sollen. „Gegenüber dem höchsten Zuschlag von 6,75 Cent pro Kilowattstunde haben wir uns mit allen Projekten behaupten können“, erläutert Andreas Lemke, Abteilungsleiter Dezentrale Energiesysteme bei Trianel, die Gebotsstrategie. Die Projektentwickler im Bereich Wind Onshore könnten in ihren bevorstehenden Auktionen umfassend von den Erfahrungen der Kollegen aus der Freiflächenphotovoltaik profitieren, ist Bereichsleiter Muders überzeugt.
Neue PV-Anlage zur Erzeugung von Ökostrom
Erst zum Jahresanfang 2017 nahmen Trianel und die beteiligten Stadtwerke den Solarpark Uchtdorf als weiteres PV-Freiflächenprojekt in das Trianel Erneuerbare Energien-Portfolio auf, informierte Trianel Mitte Januar 2017. Der Solarpark mit einer Leistung von 6 MWPeak steht auf dem Gebiet der Stadt Tangerhütte in Sachsen-Anhalt auf der Fläche eines ehemaligen Quarzsandtagebaus. Ende Dezember sei die Montage der 22.464 Solarmodule abgeschlossen worden, so dass erste Funktionstests erfolgten. Strategischer Vertragspartner ist der Generalunternehmer Goldbeck Solar aus Hirschberg. Für März 2017 ist die Inbetriebnahme der 11 Hektar großen PV-Freiflächenanlage geplant. „Aufgrund der Eigenschaft als baulichen Anlage fällt das Solarprojekt noch in das EEG 2014 und kann außerhalb der Ausschreibungspflicht realisiert werden“, erklärt Abteilungsleiter Lemke. „Die Vergütung liegt mit 8,91 Cent pro Kilowattstunde weit oberhalb der aktuellen Zuschläge.“ Die PV-Erzeugunsgkeistung von TEE erhöht sich mit Uchtdorf auf 26 Megawatt.
Ziele in der Erzeugung von Ökostrom
Auch bei der Windenergie verzeichneten die 38 Stadtwerke und Energieversorger, die mit der Trianel GmbH an TEE beteiligt sind, Zuwachs und nahmen dementsprechend im Dezember 2016 den hessischen Windpark Buchenau mit einer Leistung von 17,25 Megawatt in Betrieb. Damit sind nach Angaben von Trianel bereits rund 55 Megawatt an Windleistung am Netz, drei weitere Windprojekte in Bayern und Thüringen mit einer Gesamtleistung von knapp 58 MW befinden sich derzeit im Bau und sollen im Sommer 2017 fertiggestellt werden. Das aktuelle Portfolio zur Erzeugung von Ökostrom der TEE demnach umfasst rund 26 MW an PV-Leistung in Brandenburg und Sachsen-Anhalt sowie sechs Windparks in fünf Bundesländern mit einer Gesamtleistung von rund 113 Megawatt. Bis Ende 2018 soll ein Portfolio von mindestens 275 Megawatt an PV-Freiflächenanlagen und Onshore-Windanlagen aufgebaut werden. Hier will auch die Münchner Thüga ihre Kräfte aufbieten, um immer mehr Ökostrom selbst erzeugen und anbieten zu können.
Thüga auf Windzuwachs aus
„Mit dem Windpark Lingelbach erweitern und optimieren wir unser Bestandsportfolio“, sagt Thomas Walther, Geschäftsführer der Thüga Tochter Thüga Erneuerbare Energien zur Inbetriebnahme Ende Januar 2017. Der Windpark steht nahe der Ortschaft Lingelbach in Hessen. Im letzten Dezember ging die letzte von neun Anlagen des Typs Nordex N117 mit einer Nabenhöhe von 141 Metern und einer Nennleistung von je 2,4 Megawatt ans Netz. Auch diesen Windpark entwickelte und errichtete die Thüga Erneuerbare Energien selbst. Mit dem Windpark Lingelbach erhöhte sich das Gesamtportfolio der Gesellschaft auf 252 Megawatt. In diesem Jahr plant die Thüga Erneuerbare Energien, erstmals mit eigenen Projekten an Ausschreibungen teilzunehmen. „Wir sind gut aufgestellt und zuversichtlich, dass wir einen Zuschlag bekommen“, macht Walther deutlich. Zugleich sieht er bei Windparks aber weiterhin einen harten Wettbewerb: „Die Technik- und Windrisiken sind aufgrund von verlässlicheren Bewertungen und Gutachten sowie der Vollwartung beim Betrieb sehr überschaubar geworden. Das treibt immer mehr Investoren aus anderen Branchen in diesen Markt.“