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Ukraine endlich unabhängig von russischem Gas

Bildquelle: Präsidentenamt der Ukraine

Auf seiner ersten Pressekonferenz am 14. Januar in diesem Jahr würdigte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko, dass sein Land jetzt endlich von russischem Gas unabhängig sei. „Die Gasspitze, die die Ukraine über Jahre in Gefangenschaft hielt, ist verschwunden“, so Poroschenko. „Niemand konnte sich vorstellen, dass die Ukraine sich aus der Abhängigkeit von russischem Gas befreien wird.“ Im letzten Jahr sei im Vergleich zu sibirischem Gas die doppelte Gasmenge aus dem Raum der Europäischen Union gekommen. Das Energiesystem der Ukraine werde nun in den gemeinsamen europäischen Energiemarkt integriert. Dies startete mit der Unterzeichnung des Vertrages zur Energiegemeinschaft.

Unabhängig durch europäische Lieferanten

Der ukrainische Importeur Naftogaz teilte dementsprechend am 14. Januar 2016 mit, dass im Rahmen eines Kredits der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung EBRD Gaslieferverträge geschlossen werden konnten. In der Zeit von letztem Dezember bis diesen Januar kontrahierte Naftogaz eigenen Angaben nach in Summe 1,7 Milliarden Kubikmeter Gas, die europäische Gashändler nun bis März 2016 liefern. Aus 11 Lieferanten seien im Vergabeverfahren die Schweizer Axpo Trading, der deutsche Energieversorger E.on Global Commodities, der britische Händler Noble Clean Fuels, die französische Engie, und Italiens Eni Trading & Shipping als Sieger hervorgegangen, die bei einer Vorauswahl die Standards der EBRD erfüllten. Der Preis der Gaslieferungen bewegt sich laut Naftogaz zwischen 188 und 211 US-Dollar je 1000 Kubikmeter Gas. Russland hatte der Ukraine zum Jahresbeginn Gas für 212 US-Dollar je 1000 Kubikmeter angeboten. Diesen Preis lehnte die ukrainische Regierung jedoch ab und will für russisches Gas weniger als 200 US-Dollar Gas zahlen. Den Winter ohne russisches Gas zu überstehen, werde schwierig, hieß es in einem Artikel der russischen Wirtschaftszeitung Kommersant am 15. Januar 2016.

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