Start Erneuerbare Energien Windparks in Niedersachsen setzen Züge in Bewegung

Windparks in Niedersachsen setzen Züge in Bewegung

Windparks in Niedersachsen sollen Strom an die Deutsche Bahn liefern
Quelle: DB AG

Zwei über 20 Jahre alte Windparks in Niedersachsen sollen Strom an die Deutsche Bahn AG liefern. Ende des Jahres lief für diese Windenergieanlagen die staatliche Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz aus. Mittelfristig sollten sie still gelegt werden. Doch schloss die Deutsche Bahn mit den Unternehmen Getec und Statkraft Direktstromlieferverträge, sogenannte PPAs (Power Purchase Agreements) und sicherte dadurch kurzfristig den Weiterbetrieb ab. Bei PPAs erhalten Verbraucher den Ökostrom direkt, ohne dass dieser den Weg über die Strombörse nimmt.

Schon seit Monatsbeginn laufe der einjährige Ökostrom-Vertrag mit einem Windpark nahe Bremerhaven, informierte die Deutsche Bahn am 25. Januar 2021. Statkraft liefere in diesem Jahr als Vermarkter rund 40 Gigawattstunden Ökostrom. Das decke etwas mehr als den Tagesbedarf aller elektrisch fahrenden Züge in Deutschland. Rund 50 Gigawattstunden Grünstrom, gut anderthalb Tage elektrischer Bahnbetrieb, soll der Windpark Nordleda bei Cuxhaven 2022 und 2023 insgesamt liefern. Vertragspartner ist hier das Unternehmen Getec Energie.

Neue Wege beschreiten

Damit will die Deutsche Bahn neue Wege für noch mehr Ökostrom im Bahnstrommix gehen und dabei Erfahrungen mit Grünstromlieferungen aus Anlagen älterer Bauart sammeln. „Die DB ist Treiber der Energiewende auf der Schiene. Für unser ehrgeiziges Ziel, bis 2038 komplett mit 100 Prozent Ökostrom unterwegs zu sein, gehen wir auch neue Wege. Unseren Energiebedarf decken wir ökologisch nachhaltig, ökonomisch sinnvoll und ausgewogen in der Risikostruktur“, sagt DB Energie-Geschäftsführer Torsten Schein.

Da kaum Erfahrungswerte über die Zuverlässigkeit von Windkraftanlagen nach 20-jährigem Betrieb vorliegen, sind die Vertragslaufzeiten aktuell noch kurz. Mit den zwei Windparks in Niedersachsen nimmt DB Energie nun auch Windkraftanlagen an Land in das wachsende Grünstrom-Portfolio auf. Dieses besteht zum größten Teil aus Wasserkraft und Solarstromparks. Windkraftanlagen auf hoher See spielen dazu eine immer bedeutendere Rolle.

DB Energie baut das Portfolio von Kraftwerken und Verträgen grundlegend um. Erneuerbare sollen dabei schrittweise auslaufende Verträge fossiler Energieträger ersetzen. Zuletzt hatte die DB im November 2020 drei langfristige große Ökostrom-Lieferverträge für Sonnenenergie, Wind- und Wasserkraft abgeschlossen.