Start Allgemein Bayern strebt bis 2040 Klimaneutralität an

Bayern strebt bis 2040 Klimaneutralität an

Auch Bayern will wie Baden-Württemberg bis 2040 Klimaneutralität erreicht haben. Ministerpräsident Markus Söder hielt jüngst im Juli vor dem Bayerischen Landtag eine Regierungserklärung zum Klimaschutz. Drei Klima-Ziele seien demnach im Bayerischen Klimaschutzgesetz festzuschreiben:

1. Klimaneutralität Bayerns bis 2040,
2. Klimaneutralität der Staatsregierung bis 2023,
3. Reduktion der Treibhaus-Emissionen um 65 Prozent bis 2030.

Eine Milliarde Euro sollen dafür im Jahr 2022 und fast 22 Milliarden bis 2040 bereitgestellt werden. Das Klimaprogramm Bayerns umfasst 50 Maßnahmen in den fünf zentralen Sektoren Erneuerbare Energien, Natürliche CO2-Speicher (Moore, Wald, Wasser), Klima-Bauen und Klima-Architektur, Smarte und nachhaltige Mobilität, Moderne Klimaforschung und Clean-Tech.

Klimaneutralität fordert die Energiewirtschaft

Für die leitungsgebundene Energiewirtschaft mit Strom und Gas gingen damit epochale Herausforderungen, die zielgerichtet anzugehen seien. „Wir machen mit und sind bereit dazu, unseren Beitrag zu einem ehrgeizigen Klimaschutz zu leisten,“ sagte Klaus Steiner, Vorsitzender des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW).

In Bayern betragen laut VBEW die energiebedingten CO2-Emssionen rund 6 Tonnen pro Einwohner und Jahr. Ein signifikanter Rückgang erfolgte in den letzten Jahren nicht. Der größte CO2-Emittent sei in Bayern der auf Mineralöl basierende Verkehr. Die leitungsgebundene Energiewirtschaft mit Strom und Gas sei im Freistaat dagegen traditionell relativ emissionsarm aufgestellt, da Stein- und Braunkohle zur Energiegewinnung kaum zum Einsatz kämen. Rund 50 Prozent des Stromverbrauchs deckten bereits heimische erneuerbare Energien ab. Auch die Gaswirtschaft verfolge die Transformation hin zu einer klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft.

Quelle: VBEW

Die schnelle Reduktion der energiebedingten CO2-Emissionen durch die Energiewende sieht der Branchenverband als maßgeblichen Baustein für ein klimaneutrales Bayern. Das Absenken der CO2-Emissionen bestehe aus komplexen technischen, gesellschaftlichen, finanziellen und personell-administrativen Aufgaben, die für das Gelingen bestmöglich ineinandergreifen müssten. Die Energiewirtschaft fordere daher die Politik auf, dafür die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Akteuren bräuchten in der Umsetzung gerade in schwierigen Situationen Unterstützung und nicht nur den Aufruf zu ergiebigen Zielen. „Nur wenn alle Rahmenbedingungen stimmig auf die Energiewende ausgerichtet werden, hat Bayern eine Chance, bis 2040 klimaneutral zu werden“, fasst Steiner zusammen.