Solar- und Windkraftprojekte mit einer Leistung von zwei Gigawatt sind in Jordanien derzeit im Bau oder in Planung. Sie sollen bis 2018 verwirklicht werden. Vergangene Woche ging der 23 Megawatt starke Solarpark Falcon Ma`an ans Netz, der von einem Firmenkonsortium aus Saudi-Arabien und Italien zusammen mit lokalen Partnern und mit Unterstützung der Weltbank realisiert wurde. Die Wechselrichter lieferte SMA. Bereits vor fünf Jahren hat sich Israels östlicher Nachbar einer grünen Wachstumsstrategie verschrieben. Aktuell werden 97 Prozent des jordanischen Energiebedarfs mit Energieimporten gedeckt, insbesondere Erdöl und Erdgas, was etwa 18 Prozent des jordanischen Inlandsprodukts verschlingt. Die Wasserarmut ist im von großen Wüsten bedeckten Land besonders bedrohlich und verschärft sich aktuell massiv mit dem ausbleibenden herbstlichen Regen – eine Folge der Welterwärmung. 2010 hat die jordanische Regierung eine grüne Wachstumsökonomie in den Sektoren Energie, Landwirtschaft, Verkehr, Wasser beschlossen. Im Sektor Energie sollen bis 2020 die Erneuerbaren Energien 10 Prozent des gesamten Energieverbrauches erreichen, was mit den aktuellen tatsächlichen Investitionen deutlich überfüllt werden dürfte.
EBRD fördert Solarprojekt in Jordanien
Mit 54 Millionen US-Dollar fördert die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) die Realisierung eines Photovoltaikparks mit einer Leistung von über 60 MW in Nordjordanien. Das Projekt hatte den Zuschlag bei einer staatlichen Ausschreibung bekommen. Die Kilowattstunde Solarstrom wird hierbei mit 6,14 US-Cent pro Kilowattstunde vergütet. Vergangene Woche stellte die EBRD nochmals 30 Millionen Euro für den Bau von solaren Wasserpumpen und -aufbereitungsanlagen der Water Authority of Jordan bereit. „Großen Zuspruch erfuhr das dritte Internationale Investmentforum für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (IIFREE) in Amman vergangene Woche“, berichtet Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group. Investoren, Wissenschaftler, Regierungsvertreter und Medien trafen sich, um über den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien in Jordanien zu diskutieren im Land mit der fünftgrößten Solarstrahlung im Weltvergleich und einem großen Windreichtum. Eröffnet wurde die Konferenz vom Mitglied der jordanischen Königsfamilie, Prinzessin Sanaa Assem, die dem Komitee der arabischen Erneuerbaren Energien Kommission (AREC) vorsteht. „Besonderer Dank gilt dem armen Jordanien für die große humanitäre Hilfeleistung. Mit 2,5 Millionen Flüchtlingen insgesamt, alleine 1,5 Millionen aus Syrien, hat das kleine Land mit knapp 10 Millionen Einwohner wesentlich mehr Flüchtlinge aufgenommen, als das viel größere und reichere Deutschland“, unterstrich Fell.