Start Erneuerbare Energien Mehr Fläche für Solarparks nötig

Mehr Fläche für Solarparks nötig

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Der Südwesten braucht mehr Solarparks
Foto: Plattform EE BW, A. Jung

Branchenverbände in Baden-Württemberg fordern mehr Fläche für Solarparks. 25.000 Hektar seien nötig, damit Ausbauziele und Klimaneutralität erreichbar sind, heißt es jetzt im Dezember bei der Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg. Erst jüngst habe sich das Landeskabinett auf die Fortschreibung des Klimaschutzgesetzes Baden-Württemberg geeinigt. Folglich seien mindestens zwei Prozent der Landesfläche für Solarparks und Windenergieanlagen vorgesehen.

Bund sieht zu wenig für Solarparks vor

Nach den Planungsvorgaben des Bundes entfielen allein 1,8 Prozent der Fläche im Südwesten auf die Windenergie. Für Solaranlagen blieben nur 0,2 Prozent der Landesfläche. Für die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg (Plattform EE BW) und der Solar Cluster Baden-Württemberg ist das zu wenig, um bis 2040 die für Baden-Württemberg erforderlichen rund 50 Gigawatt installierte Photovoltaik-Leistung zu errichten. Sie fordern daher das Flächenziel insgesamt auf mindestens drei bis vier Prozent anzuheben, da davon auszugehen sei, dass im Genehmigungsverfahren nicht auf allen Flächen Wind- und Solarparks gebaut werden dürfen. „Allein auf 0,7 Prozent der Fläche müssen tatsächlich Solaranlagen gebaut werden. Dies entspricht einer Fläche von 25.000 Hektar“, erläutert Geschäftsführer Franz Pöter.

Solarausbau stockt

Beim Photovoltaikausbau „kommt der Südwesten nicht recht weg vom Fleck.“ Beim Pro-Kopf-Zubau sei Baden-Württemberg im Bundesländervergleich auf Rang 11 abgerutscht (2021), da es insbesondere bei den Solarparks wenig Zubau gab. In Bayern würden rund 30mal so viele Solarparks gebaut wie in Baden-Württemberg. Mit dem 0,2-Prozent-Flächenziel würde nicht nur die Versorgungssicherheit in Baden-Württemberg negativ beeinflusst, sondern auch die Klimaschutzziele ließen sich nicht erreichen, warnen die Branchenverbände.

Eine günstige Stromversorgung würde dann in weite Ferne rücken, dabei sei Solarstrom aus Solarparks konkurrenzlos günstig. „Die Verfügbarkeit von Ökostrom ist ein zunehmend wichtiger Standortfaktor für Industrie und Gewerbe. Da Prozesse verstärkt auf elektrische Energie umgestellt werden, wird der Bedarf weiter steigen. Der Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg braucht daher deutlich mehr Solar- und Windparks“, erklärt Pöter.

Weg aus der Klemme

Zum leidigen Flächenziel sagt Jörg Dürr-Pucher, Vorstand der Plattform EE BW: „Wenn die Regierungsparteien hier zu keiner Einigung kommen, ist der Landtag gefordert, dies im Gesetzgebungsverfahren zu korrigieren“, sagt zum Flächenziel. „Die Regionalverbände benötigen jetzt, zum Beginn der Planungsoffensive klare Vorgaben. Eine spätere Anpassung und Überarbeitung der Regionalpläne würde die Prozesse um Monate verzögern.“

Die Plattform EE BW und das Solar Cluster Baden-Württemberg fordern, ein Flächenziel von mindestens 25.000 Hektar für Solarparks auszuweisen. Das entspreche 0,7 Prozent der Landesfläche. „Die Flächenausweisung für Solarparks in der Regionalplanung ist eine Hilfestellung für die kommunalen Planungsträger, die über Flächennutzungsplanung und Baugenehmigung entscheiden, ob und an welcher Stelle ein Solarpark errichtet werden kann. Die Kommunen müssen aber weiterhin auch die Möglichkeit haben, andere Flächen für Solarparks auszuweisen“, erklärt Pöter.

Von der Ausweitung könnten auch Landwirte profitieren und damit auf ihren Flächen deutlich höhere Umsätze erzielen, als zum Beispiel mit dem Anbau von Mais für Futtermittel oder Biogas möglich ist. „Ein Anteil von 0,7 Prozent der Landesfläche für Solarparks würde auch nicht die Ernährungsversorgung gefährden. Allein 6,5 Prozent der Fläche in Deutschland wird für den Anbau von Energiepflanzen zur Produktion von Biodiesel, Biogas und Bioethanol genützt. Und das obwohl mit Photovoltaik der Energieertrag pro Fläche um rund den Faktor 40 höher ist als bei Energiepflanzen. Durch eine teilweise Umnutzung der Flächen weg von Energiepflanzen hin zur Solarstromerzeugung würde kein zusätzlicher Flächenbedarf entstehen“, so die Rechnung der Plattform EE BW.

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