Start Erneuerbare Energien 150 Grad für Strom und Wärme in Holzkirchen

150 Grad für Strom und Wärme in Holzkirchen

150 Grad heißes Wasser lagert unter Holzkirchen.
Bildquelle: Geothermie Holzkirchen GmbH

50 Liter pro Sekunde und 150 Grad Celsius heißes Wasser sind das Ergebnis der zweiten erfolgreich abgeschlossenen Tiefbohrung in Holzkirchen, über die der Bundesverband Geothermie e.V. (BVG) offiziell am 24. März 2017 informierte. Beides lege eine ausgezeichnete Grundlage für die zukünftige Strom- und Wärmeversorgung der Gemeinde im Münchner Süden. Geplant ist, am Standort ein Heizkraftwerk mit 3 Megawatt elektrischer und 20 Megawatt thermischer Leistung einzurichten. Bis zu 80 Prozent des Holzkirchner Wärmebedarfs sollen künftig aus Tiefer Geothermie gedeckt werden. Rund 10.000 Tonnen klimaschädliches Kohlenstoffdioxid oder 25.000 Fässer Erdöl ließen sich dadurch jährlich vor Ort einsparen.

Verringerte Bohrkosten für 150 Grad heißes Wasser

Im Juni 2016 bestätigte bereits die erste Bohrung in Holzkirchen in 5.600 Metern Tiefe 140 Grad heißes Wasser mit einer Fließrate von 60 Litern pro Sekunde. Gleich im Anschluss startete die zweite Bohrung. Nachdem sich der Rohrstrang im September 2017 festgesetzt hatte, wurde der im Oktober gestartete Side Track in der zweiten Bohrung jetzt erfolgreich abgeschlossen. Die Bohrungen in Holzkirchen zeichnen sich gegenüber ähnlichen tiefengeothermischen Bohrungen durch einen geringen Bohrenddurchmesser mit 6,1/8 Zoll (circa 15,24 Zentimeter) aus. Folglich verringerten sich die Bohrkosten bereits im vornherein um circa 30 Millionen Euro. „Die nun abgeschlossenen Fördertests haben gezeigt, dass regenerative und umweltfreundliche Strom- und Wärmegewinnung aus Tiefer Geothermie auch weit im Münchner Süden erfolgreich ist. Das heißt auch die umliegenden Gemeinden können jetzt auf Energie aus Tiefe Geothermie setzen“, sagt Präsident des BVG Dr. Erwin Knapek. Durch eine intensivere Nutzung der Tiefen Geothermie könnten Stromtrassen vermieden werden. Daher sollte sie noch deutlich stärker als bisher in die Energiewende-Pläne des Landes eingebunden werden.

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