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Polen fürchtet russisches Preisdiktat

Quelle: EuRoPol Gaz

Der neue polnische Premier Mateus Morawiecki fürchtet ein neues Preisdiktat durch den russischen Gaslieferanten Gazprom, wenn die zweite Ostseegasleitung Nord Stream 2 gebaut wird. Das brachte er jüngst in einem polnischen Radiointerview im Dezember zum Ausdruck. Dazu unterstrich er: „Wir halten Nord Stream 2 für ein sehr gefährliches Projekt, das die Sicherheit Mitteleuropas bedroht. Es kann für die Ukraine, unseren unmittelbaren Nachbarn, tödlich sein. Wenn die Ukraine aus dem Prozess des Gastransits ausgeschlossen wird, steht nichts mehr im Weg, die Situation in der Ukraine zu destabilisieren.“ Auch die Ukraine fürchtet durch den Ausbau in der Ostsee um ihre Versorgungssicherheit. Ende 2019 läuft der Transitvertrag aus. Bis dahin sollen die beiden Stränge von Nord Stream 2 mit einer Transportkapazität zu je 27,5 Milliarden Kubikmeter verlegt sein.

Mit LNG gegen Preisdiktat

Um ein russisches Preisdiktat abzuwenden, sei der Gasimport von verflüssigtem Erdgas LNG am Terminal von Swinemünde wichtig, betonte Polens Premier. Vorsorglich schlossen im November 2017 PGNiG Supply & Trading (PST), Handelstochter der polnischen Gas- und Ölgesellschaft PGNiG und Centrica LNG Limited in London zu LNG-Lieferungen aus den USA einen Fünfjahresvertrag in London. Der Vertrag sieht vor, dass Centrica das LNG am nordamerikanischen Erdgas-Verflüssigungsterminal Sabine Pass in Louisiana beschafft und per Schiff nach Swinemünde transportiert. „Nach vorangegangenen langfristigen Verträgen mit Qatar und mehreren Spot-Lieferungen im Jahr 2017 zeigt dieses Abkommen, dass wir ein neues Level der globalen LNG-Marktaktivität erreichen. Dieses Fünfjahresabkommen zu amerikanischen LNG-Lieferungen basiert auf Gasmarktkonditionen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Centrica, um Polen weiterhin ein diversifiziertes Angebot bereit zu stellen“, sagte Piotr Wozniak, Vorstandsvorsitzender der PGNiG-Gruppe.