Ein gutes Stück weiter westlich liegt das Bohrschiff Saipem 12.000 laut Marine Traffic im Mittelmeer vor Zypern jetzt vor Anker. Seit 8. Februar Februar blockiert die türkische Marien die Zufahrt zum neuen Einsatzort südöstlich vor der Küste Zyperns. Der italienische Energiekonzern Eni beauftragte das Bohrschiff des Tiefsee-Dienstleisters Saipem im Areal Block 3 Erkundungen nach Erdgasvorkommen durchzuführen. Nachdem die türkische Marine die Blockade bis zum 10. März 2018 verlängert hatte, verließ die Saipem 12.000 seine Position etwa 50 Kilometer von der geplanten Bohrstelle im Südosten nahe der Hafenstadt Larnaka in Richtung Westen, berichtete das zyprische Staatsradio am 23. Februar 2018. Ebenfalls im Februar hatte Eni über seinen Gasfund in Block 6, Calypso 1, in den griechischen Hoheitsgewässern vor Zypern berichtet. Calypso 1 gilt bei Eni als ein vielversprechender Gasfund. Ähnliches wird im Areal Block 3 erwartet.
Keine Erkundung ohne Wiedervereinigung
Die Türkei werde nicht erlauben, dass die zyprische Regierung „unilateral nach Gas sucht“, stellte Medien zufolge der türkische Energieminister Berat Albayrak am 22. Februar 2018 klar. Albayrak, ebenso Schwiegersohn von Präsident Erdogan, kündigte darüber hinaus an, die Erkundung nach Erdgas solange zu blockieren, bis ein Plan zur Wiedervereinigung der geteilten Insel vorliege. Zypern ist seit 1974 nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention geteilt. Im Norden gibt es die nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern. Die Republik Zypern im Süden lenkt die Regierung. Sie ist seit 2004 EU-Mitglied und wird von der Türkei nicht anerkannt. Gespräche zur Überwindung der Teilung Zyperns scheiterten im Juli 2017.