Nachdem die bayerische Staatsregierung im letzten Jahr neue Ziele zur Umsetzung der Energiewende im Energieprogramm festlegte, ist die Ökostromproduktion in Bayern fast im Ziel. So sollen bis 2025 etwa 40 % des bayerischen Strombedarfs sollen aus heimischen erneuerbaren Energien gedeckt werden. Demgegenüber konnte nach Angaben des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e. V. – VBEW in diesem November für das Gesamtjahr 2015 aufgrund des Ausbaus der Photovoltaik, der Windkraft und der energetischen Nutzung der Biomasse bereits ein Anstieg auf 38 Prozent verzeichnet werden. „Bayern ist auf einem guten Weg, die selbst gesteckten Ziele im Bereich der erneuerbaren Stromerzeugung zu übertreffen“, schlussfolgert daraus Wolfgang Brandl, Vorsitzender des VBEW. Viele hielten indes die derzeitigen Ausbauziele der Bayerischen Staatsregierung angesichts der Klimaziele von Paris für wenig ambitioniert. Doch steigende Strompreise, vor allem durch die Förderung der erneuerbaren Energien, hätten die bayerische Politik wohl von ihren ursprünglich höheren Ausbauzielen aus 2011 Abstand nehmen lassen, erklärt Brandl.
Ökostromproduktion schafft Ausgleich nicht
Ende letzten Jahres waren in Bayern laut VBEW über 500.000 PV-Anlagen mit einer Leistung von 11.300 Megawatt installiert, die 11 Terrawattstunden Strom im Gesamtjahr 2015 erzeugten. Somit blieben sie nicht weit hinter der stärksten bayerischen Stromquelle zurück. Die Wasserkraftwerke erzeugten mit rund 4.200 Anlagen und einer Gesamtleistung von knapp 2950 Megawatt 11,2 Terrawattstunden. Die etwa 3.900 Biomasseanlagen lieferten mit einer installierten Leistung von über 1.400 Megawatt 8,7 Terrawattstunden Strom. Die rund 1.000 bayerischen Windkraftanlagen speisten mit einer installierten Leistung von über 1.800 MW ca. 2,8 Terrawattstunden in das öffentliche Netz ein. Jedoch gehe insgesamt die Stromerzeugung in Bayern seit dem Höchststand von 2012 zurück. Dies sei darauf zurückzuführen, dass die Stromerzeugung aus den erneuerbaren Energien den Rückgang der Stromerzeugung aus Kernkraft und Erdgas im Jahressaldo nicht mehr ausgleichen könne, heißt es beim Branchenverband. Bayern sei bei zunehmendem Stromverbrauch seit 2013 zum Stromimportland geworden. „Wir sind in Bayern künftig noch stärker auf eine gute Einbindung in den europäischen Strommarkt angewiesen, damit wir Industrie, Gewerbe und Bürger weiterhin zuverlässig rund um die Uhr mit Strom versorgen können“, stellt der VBEW-Vorsitzende daher fest.