Start Allgemein Höchstes Wachstum im Corona-Jahr

Höchstes Wachstum im Corona-Jahr

Quelle: Lichtblick

Auf ihrer ersten Online-Bilanzpressekonferenz berichten die zwei Geschäftsführer Dr. Enno Wolf und Constantin Eis über das höchste Wachstum und somit erfolgreichste Geschäftsjahr des Ökostromanbieters und Klimaschutzunternehmens Lichtblick. Demnach kletterte der Umsatz im letzten Jahr erstmals auf über eine Milliarde Euro und die Zahl der Kundenverträge auf eine Million.

„Wir schreiben die Erfolgsgeschichte von LichtBlick fort. Vor 22 Jahren sind wir mit acht Kunden gestartet. Heute beliefern wir mit rund einer Million Verträgen über 1,7 Millionen Menschen in Haushalten und Betrieben mit klimafreundlicher Energie. Mit unserer glaubwürdigen Marke und unserem Klima-Fokus treffen wir den richtigen Nerv bei den Menschen“, fasste Geschäftsführer Eis das Ergebnis zusammen.

Lichtblick liege im Trend von Klimaschutz und Ökostrom und sei „kein Covid 19 Profiteur“. „Unternehmen aus dem Kleingewerbe sind wir entgegen gekommen“, sagt Eis und verweist auf die Übernahme der Heizstromkunden von E.ON, verstärkte Nachfrage von klimafreundlicher Energie von Unternehmen und die Digitalisierung von Vertriebskanälen als Gründe für das starke Wachstum im letzten Jahr. „Auch in den ersten Monaten 2021 verzeichnen wir stark wachsende Kundenzahlen“, so Eis.

Das Wachstum in Zahlen

Konkret erhöhte sich der Umsatz der LichtBlick Gruppe 2020 gegenüber dem Vorjahr um über 60 Prozent auf 1,114 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern (EBITDA) stieg von 28 auf 50 Millionen Euro. Mit 4,5 Terrawattstunden setzte Lichtblick rund 80 Prozent mehr Ökostrom ab als 2019. Der Gasabsatz blieb mit 1,6 Terrawattstunden nahezu stabil. Die Zahl der Kundenverträge kletterte um über 50 Prozent nach oben.

Im Ranking der größten Stromversorger in Deutschland nimmt Lichtblick bereits den 5. Platz ein. Der Strommix ist bei Lichtblick im Unterschied zu den zwei größten Versorgern E.ON und EnBW zu 100 Prozent grün. Der Gasabsatz bestehe leider nicht komplett aus Biogas, erklärt Eis. Der Anteil soll wachsen. Bei den zwei Ökogas-Produkten liegt der Biogasanteil bei 5 Prozent. Der überwiegende Anteil besteht aus klimaneutralem Ökogas. Die 100 Prozent CO2-Neutralisierung erfolgt hier über Gold Standard Zertifkate.

Nach Wasser nun auch Wind und Sonne nutzen

Zusammen mit dem holländischen Mutterkonzern Eneco will Lichtblick in Deutschland eigene Erzeugungskapazitäten für Solar- und Windenergie aufbauen, um die wachsende Nachfrage nach Grünstrom zu befriedigen. Ziel sei es, 10 bis 20 Prozent bis 2025 selbst zu erzeugen, sagt Wolf. In der Projekt-Pipeline seien Solarparks mit über 250 MWp Leistung.

Zugleich soll die Direktvermarktung auf Basis von Power-Purchase-Agreements PPA in Schwung kommen. Aktuell bezieht Lichtblick aus einem 1 Windpark mit 13 Megawatt Leistung Ökostrom. Der Vertrag läuft bis Ende 2023. Im April 2021 schloss Eneco Power Purchase Agreement mit der Enerparc-Tochter Sunnic Lighthouse zu acht Solarparks. Die Solarparks verfügen über knapp 43 Megawatt Leistung und verteilen sich auf mehrere Bundesländer von Schleswig-Holstein bis Bayern. Damit kann Lichtblick den Strombedarf von 18.000 Haushalten decken. Der Vertrag läuft von 2022 bis 2024.

Angesichts der Herausforderungen durch den Klimaschutz für den Ökostromausbau sollten weitere Bundesländer für den Neubau eine Solarpflicht einführen. Jede erdenkliche Fläche müsse genutzt werden, so Wolf. Gefragt seien dabei solare Komplettlösungen mit Photovoltaik-Anlage, Speicher, Schwarmbox und Integrationsoption für Wärmepumpe und das Laden von Elektrofahrzeugen. Damit Hausbesitzer und Unternehmen keine Kosten für die Reststromlieferung aus dem Netz mehr haben, muss die PV-Anlage so dimensioniert sein, dass 2,5mal mehr Solarstrom ins Netz eingespeist als Reststrom aus dem Netz bezogen wird. In dieser Auslegung konzipiert Lichtblick die Anlagen.