Start Gas Höhere Heizkosten und Sparpotenziale zugleich

Höhere Heizkosten und Sparpotenziale zugleich

Gestiegene Heizkosten
Quelle: co2online

Der Winter steht vor der Tür, und die Verbraucher müssten für das Abrechnungsjahr 2019 mit höheren Heizkosten rechnen. Das zeigt der aktuelle Heizspiegel für Deutschland, den die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online jetzt im Oktober veröffentlichte. Demnach liegen die Kosten für eine erdgasbeheizte 70-Quadratmeter-Wohnung durchschnittlich bei 720 Euro.

Im Jahr 2019 legten die Heizkosten im Schnitt um 20 Euro (+ 2,9 Prozent) zu. Als Grund dafür nennt co2online das kühle Wetter und die mäßig gestiegenen Erdgaspreise (+ 3,4 Prozent). Für die Analyse werteten die Berater mehr als 147.000 Datensätze aus zentral beheizten Wohngebäuden in ganz Deutschland aus.

Heizen mit Öl, Fernwärme und Wärmepumpe teurer

So zogen in der Heizsaison 2019 die Kosten für das Heizen mit Öl, Fernwärme und Wärmepumpe an (Heizöl: 855 Euro / + 1 Prozent, Fernwärme: 890 Euro / + 3,5 Prozent, Wärmepumpe: 735 Euro / + 7,3 Prozent). Erstmals gingen Holzpellets in die Analyse ein. Mit Holzpellets kostete das Beheizen einer 70-Quadratmeter-Wohnung im Schnitt 590 Euro. Neben dem kühleren Wetter schlugen die höheren Preise für Fernwärme (+ 2,2 Prozent) und Strom für Wärmepumpen (+ 3,8 Prozent). Der Preis für Heizöl sank leicht (- 2 Prozent) zu Buche.

Erdgas-Heizkosten voraussichtlich stabil

Die Vorausschau auf den Abrechnungszeitraum 2020 zeigt laut Heiz-Experten von co2online, dass Verbraucher, die mit Erdgas heizen, mit stabilen Kosten rechnen können. Zudem prognostizieren sie steigende Kosten für das Heizen mit Wärmepumpen (circa + 4 Prozent), während Kosten für Fernwärme (circa – 2 Prozent), Holzpellets (circa – 4 Prozent) und Heizöl (circa – 18 Prozent) voraussichtlich sinken.

Geld und CO2 sparen mit Erneuerbaren

Auf erneuerbare Energieträger zu setzen, soll sich indes lohnen, da ab 2021 Eigentümer, die auf nicht fossile Energieträger umsteigen, den CO2-Preis sparen. Dazu sind bis zu 45 Prozent der Kosten für den Umstieg staatlich förderfähig. Auch die energetische Sanierung bleibt mit Blick auf den aktuellen Heizspiegel ein wesentlicher Baustein für das Energiesparen.  immerhin zahlten Bewohner einer durchschnittlichen Wohnung in sanierten Gebäuden bis zu 545 Euro weniger fürs Heizen als die in unsanierten.

Sanierung mit größtem Sparpotenzial

„Die energetische Gebäudesanierung und Optimierungen im Bestand sind der schlummernde Riese fürs Energiesparen und für den Klimaschutz“, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. „Wir erleben immer wieder, dass vielen Verbrauchern dieses Potenzial noch nicht bewusst ist. Mit co2online können sie den ersten Schritt gehen, um ihren CO2-Fußabdruck ein ganzes Stück zu verkleinern.“ Sanierungen sollten warmmietenneutral erfolgen, um Mieter nicht zu belasten, unterstreicht Dr. Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbundes (DMB). „Durch bewusstes Heizen und Lüften können auch Mieter geringfügig sparen, allerdings ist dafür eine transparente Heizkostenabrechnung mit der korrekten Angabe der individuellen Verbräuche elementar.“

Mit dem Heizspiegel von co2online können Verbraucher ihre Heizkosten prüfen. Er wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert und entsteht in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Mieterbund und dem VKU. Die aktive Nutzung des Heizspiegels in der Kundenkommunikation fördere ein klimafreundliches Verhalten der Kundinnen und Kunden. Kommunale Energieversorger könnten dabei die Verbraucher mit ihren Energiedienstleistungen unterstützen, sagt Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU).