Start Erneuerbare Energien Mit neuen Energien aus dem Konjunkturtal

Mit neuen Energien aus dem Konjunkturtal

Weg aus dem Konjunkturtal.
Quelle: IRENA

Aus Anlass der Coronakrise legte die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien IRENA jetzt im Juni einen neuen Bericht vor, der den Weg aus dem Konjunkturtal weisen soll. Wirtschaftliche Erholung und das Erreichen von Klimazielen schließen sich dabei nicht aus. Regierungen könnten den unmittelbaren Bedarf an wirtschaftlichen Anreizen mit den mittel- bis langfristigen Zielen der Dekarbonisierung und der nachhaltigen Entwicklung in Einklang bringen, wenn sie Maßnahmen und öffentliche Ausgaben auf die Energiewende ausrichten, lautet das zentrale Ergebnis im Bericht.

Der Bericht mit dem Titel Post-COVID recovery: An agenda for resilience, development and equality ist eine aktualisierte Fassung des Global Renewables Outlook vom April 2020. Er skizziert Impulsmaßnahmen von 2021 bis 2023 und thematisiert zugleich Maßnahmen für eine mittelfristige Erholungsperspektive bis 2030. Regierungen erhalten praxisnahe Einblicke und Empfehlungen, um Investitionen und politische Maßnahmen für Volkswirtschaften nach Covid-19 auf den Weg zu bringen.

Erneuerbare Energien robust im Konjunkturtal

Wie der Bericht zeigt, würde eine Erhöhung der öffentlichen und privaten Energieausgaben auf 4,5 Billionen US-Dollar pro Jahr die Weltwirtschaft um weitere 1,3 Prozent ankurbeln und bis 2030 zusätzliche 19 Millionen Energiewende-Jobs schaffen. Allein die Arbeitsplätze im Bereich erneuerbarer Energien könnten sich bis 2030 auf 30 Millionen verdreifachen. Jede investierte Million Dollar in erneuerbare Energien würde dreimal mehr Arbeitsplätze schaffen als eine Investition in fossile Brennstoffe.

„Erneuerbare Energien haben sich in der gegenwärtigen Krise als die robustesten Energiequellen erwiesen“, betont IRENA-Generaldirektor Francesco La Camera. „Diese Erkenntnis sollte es Regierungen ermöglichen, sofortige Investitionsentscheidungen und politische Maßnahmen zur Bewältigung der Krise zu treffen. Mit dem heutigen Sanierungsplan setzt IRENA ihr globales Mandat für die Energiewende ein, um in dieser kritischen Zeit fundierte Entscheidungen zu ermöglichen und gleichzeitig den Kurs in Richtung eines komplett kohlenstofffreien Systems bis 2050 beizubehalten.“

Investitionen und Maßnahmen für die Zukunft

Die Verdoppelung der jährlichen Übergangsinvestitionen auf 2 Billionen US-Dollar in den nächsten drei Jahren könne einen wirksamen Anreiz bieten und somit Investitionen des privaten Sektors um das Drei-bis Vierfache erhöhen. Das BIP würde sich dabei um 1 Prozent steigern und innerhalb von drei Jahren 5,5 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze im Rahmen der Wende schaffen.

Als Maßnahmen aus dem Konjunkturtal empfiehlt der Bericht, eine Reform der Preise für fossile Brennstoffe, die Stilllegung von Anlagen für fossile Brennstoffe, die Förderung grüner Finanzierungen und Rettungsmaßnahmen sowie strategische Investitionen mit Vorrang in die Energiewende. Jede Erholungsstrategie sollte außerdem innovative Lösungen und neue Technologien wie grünen Wasserstoff mit einschließen.

Ökostrom könnte zum Rückgrat künftiger Energiemärkte werden, unterstützt von übergangsrelevanten Branchen wie Batteriespeichern. Neben der Energieeffizienz müssten jedoch auch Wärme- und Kältetechnologien auf der Grundlage erneuerbarer Energien ausgebaut werden. Ein auf Erneuerbaren basierter Verkehrssektor ließe sich durch Anreize für Elektroautos und kontinuierliche Infrastrukturinvestitionen wie intelligente Netze, sogenannte Smart Grids, und Ladestationen für Elektroautos und neue Kraftstofflösungen erweitern.

„Jetzt ist es an der Zeit, in eine bessere Zukunft zu investieren“, so La Camera. „Politische Strategien und Investitionsentscheidungen können die nötige Dynamik schaffen, um einen Systemwandel herbeizuführen und die Energiewende weg von fossilen Brennstoffen voranzutreiben. Ein Strukturwandel hin zu saubereren Energiesystemen sowie widerstandsfähigeren Volkswirtschaften und Gesellschaften ist dringender denn je. Vor allem aber ist dies eine globale Agenda und wir dürfen niemanden zurück lassen.“