Start Erneuerbare Energien Sonnen- und Windstrom sicher ins Netz integriert

Sonnen- und Windstrom sicher ins Netz integriert

Stadtwerke investieren in Solarpark Pritzen. Auf einer Fläche von 20 Hektar liefern rund 38.000 Solarmodule eine Leistung von 10 Megawatt.
Bildquelle: obs/Trianel GmbH/Reimer

Bei einem hohen Aufkommen von Sonnen- und Windstrom gewährleistete 50Hertz in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres einen sicheren Netzbetrieb. Darüber informierte der Übertragungsnetzbetreiber jetzt zum Ende des ersten Jahresquartals. So blies der Wind in diesem Zeitraum insbesondere in den nördlichen Regionen des 50Hertz-Netzgebietes häufig und kräftig, sodass es zu einer überdurchschnittlichen Windenergieeinspeisung kam.

Viel Sonne und ein nahezu wolkenfreier Himmel in der vergangenen Woche führten zu einem Allzeithoch beim Sonnenstrom. Am 23. März 2020 integrierte 50Hertz in der Mittagszeit knapp 8.500 Megawatt Photovoltaikstrom vollständig und sicher in das Netz und transportierte ihn zu den Abnehmern, ohne ein einziges Megawatt Strom aus Photovoltatik abregeln zu müssen. Dies markierte einen neuen Rekord.

„Diese Zahlen zeigen deutlich, wie professionell unsere Systemführung und unser Netzbetrieb aufgestellt sind. Unsere Kolleginnen und Kollegen sind in der Lage, mit meteorologisch bedingten Schwankungen beim Stromangebot aus Erneuerbaren Energien routiniert umzugehen und sogar höchste Einspeisewerte in unser System zu integrieren. Auch der derzeitige Rückgang der Stromnachfrage als Folge der Corona-Pandemie-Maßnahmen ist für uns derzeit gut zu managen“, erklärte Stefan Kapferer, Vorsitzender der Geschäftsführung von 50Hertz.

Im Februar 2020 konnten die Erneuerbaren Energien den Strombedarf zwischen Ostseeküste und Erzgebirge bilanziell im Monatsmittel schon zu einem Großteil decken. Sonnen- und Windstrom hatten einen Anteil von rund 85 Prozent am Stromverbrauch. Kurzfristige Last- oder Erzeugungsänderungen werden dabei grundsätzlich effizient über den Börsenhandel ausgeglichen. Die Anpassung an mehr oder weniger kurzfristige Angebots- und Nachfrageveränderungen gehöre zu den typischen Anforderungen an die Systemführung, sagte Kapferer weiter. Bislang habe sich der Bedarf an korrigierenden Regelleistungseinsätzen durch 50Hertz nicht signifikant verändert.

„Wir beobachten die Situation aber sehr genau und erhöhen bei Bedarf unsere Regelleistungsreserven“, so Stefan Kapferer. 50Hertz stünden im Verbund mit den ÜNB genügend Werkzeuge zur Verfügung, um mögliche Schwankungen auszugleichen. Sollte es schließlich aufgrund des Einspeisevorrangs der EEG-Anlagen zu niedrigen Börsen- strompreisen und damit zu Abschaltungen konventioneller Kraftwerke kommen, seien ausreichend Reservekapazitäten vorhanden. „Diese Kapazitäten gewährleisten in Ergänzung zur Stromeinspeisung aus Erneuerbaren Energien einen stabilen Netz- und Systembetrieb“, erklärte der Vorsitzende der 50Hertz-Geschäftsführung.

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