Start Neue Technologien Stromautos treiben Solar- und Speicherausbau an

Stromautos treiben Solar- und Speicherausbau an

Bildquelle: Solar Promotion

Stromautos machen die neue Energiewelt mobil: „Denn Elektrofahrzeuge sind die umweltfreundliche Mobilitätslösung der Zukunft – jedoch nur, wenn sie mit sauberem Strom geladen sind“, lautete Mitte Januar 2018 das Credo der Veranstalter Solar Promotion zur diesjährigen Intersolar Europe in München im Juni. Demnach könne Elektromobilität zukünftig den PV-Markt weiter antreiben. Im Idealfall werde das Elektrofahrzeug mit Solarstrom direkt vom eigenen Dach geladen. Besonders rechne sich das für PV-Anlagen mit einer Leistung von bis zu zehn Kilowatt, wenn beim Eigenverbrauch in Deutschland die EEG-Umlage wegfällt. Immerhin sei mit rund zehn bis zwölf Cent pro Kilowattstunde der selbst produzierte Strom mehr als die Hälfte günstiger als Strom direkt vom Versorger.

Neue Geschäftsmodelle mit Stromautos

Welche Strecken Fahrer mit selbst erzeugten Solarstrom fahren können, ist in erster Linie vom Energieverbrauch des betreffenden Stromautos abhängig. So könne eine PV-Anlage mit einer Leistung von 3 Kilowatt Peak bei einem Einfamilienhaus in Deutschland jährlich rund 2.800 Kilowattstunden liefern, rechnet Solar Promotion vor. Damit könnten Besitzer von Stromautos rund 14.000 Kilometer emissionsfrei fahren. Mit Strom aus PV-Anlagen könnten sowohl Elektrofahrzeuge betankt als auch Ladestationen betrieben werden. Dadurch eröffneten sich für PV-Unternehmen und Solaranlagenbesitzer neue Geschäftsmodelle, indem sie beispielsweise das Laden an Solartankstellen anbieten. Forciert werde die Kombination aus PV und Elektromobilität auch durch das Auslaufen der 20-jährigen EEG-Vergütung. Für die die ersten PV-Anlagen sei dies 2022 der Fall. Spätestens dann müssten Investoren und Anlagenbetreiber sich darüber Gedanken machen, wie der Strom zukünftig weitergenutzt werden kann.

Vom Installateur zum Autoverkäufer

Immer mehr Automobilhersteller wollen das Potenzial von Elektromobilität nutzen. Einige errichten dazu neue Fertigungsstätten für die Batterieproduktion, während Installateure ihre Geschäftsfelder erweitern und den Schritt zum Autoverkäufer machen. In Kooperation mit Herstellern bieten Solartechnikanbieter Stromautos zum Verkauf oder Leasing an. Dabei wird die Auswahl an geeigneten Elektrofahrzeugen auch für Gewerbebetriebe immer größer. Da die Elektromobilität die Solarindustrie antreibt, schließt die neue Innovationsplattform The smarter E Europe mit der Intersolar und Power2Drive Europe die Lücke zwischen den beiden Bereichen. Von innovativen Ladelösungen über Vehicle-to-Grid und Bezahlsystemen bis hin zu neuen Technologien für Elektrofahrzeuge und PV-Anlagen widmet sich The smarter E Europe den wichtigen Themen der Energiezukunft. Unter ihrem Dach finden vom 20. bis 22. Juni 2018 außerdem die ees Europe und EM-Power auf der Messe München statt, so dass Speicherlösungen und Konzepte der intelligenten Energieversorgung für Gebäude und Unternehmen auf der Innovationsplattform mit eingebunden sind.

Stromautos puschen Batterieproduktion

„Die Batterieproduktion profitiert von der wachsenden Attraktivität umweltfreundlicher Mobilität: Für 2018 hat zum Beispiel die Automobilindustrie den Start einer Elektroauto-Offensive angekündigt. Bis 2025 wollen Audi, BMW, Mercedes und VW dem derzeitigen Branchenprimus Tesla Konkurrenz machen und zumindest zwischen 15 und 25 Prozent ihrer Flotte als Elektrovariante anbieten“, heißt es von Solar Promotion am 23. Januar 2018. Bei der Energieversorgung wachse die Notwendigkeit, Strom aus Erneuerbaren Energien wie Photovoltaik zu speichern und zeitlich sowie örtlich flexibel zu nutzen. Denn für den Plan der Bundesregierung, den Anteil sauberen Stroms bis 2030 auf 50 Prozent zu erhöhen, seien Batterien unerlässlich. In Deutschland sei es bei der Batterieproduktion dementsprechend deutlich vorwärts gegangen. Der Automobilhersteller Daimler baue etwa die Modulproduktion in seiner Kamenzer Batteriefabrik weiter aus. Und der Batteriehersteller Akasol eröffneten 2017 in Langen die größte Batterieproduktionsstätte Europas. In den nächsten fünf Jahren sollen dort jährlich 10.000 Batteriesysteme vom Band laufen.

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