Start Erneuerbare Energien Geothermie im Dienst der Energiewende

Geothermie im Dienst der Energiewende

Die zweite Bohrung der Geothermieanlage Freiham hat die Soll-Tiefe von 2500 Meter erreicht, meldeten die Stadtwerke München am 8. Februar 2016. Sie ist als Injektionsbohrung vorgesehen, durch die später das Thermalwasser nach Nutzung der Wärme zurück in den Untergrund geleitet werden soll. Ende Dezember 2015 starteten rund drei Kilometer nördlich von der Förderbohrung die Bohrarbeiten. Jetzt sollen Pumpversuche über Qualität und Ergiebigkeit des Thermalwassers Aufschluss bringen. Bei positiven Ergebnissen wird die Bohrung hier abgeschlossen. Die ebenfalls 2500 Meter tiefe Förderbohrung wurde südlich der S-Bahnlinie und westlich des Gewerbegebietes Freiham im Dezember 2015 fertig gestellt. Aus ihr wird zukünftig das heiße Wasser für die Geothermieanlage an die Oberfläche zur Wärmegewinnung gepumpt werden. Damit wollen die SWM bereits ab 2016 den neuen Stadtteil sowie benachbarte Gebiete umweltfreundlich und komfortabel beheizen. Die Geothermieanlage Freiham bildet den ersten Baustein der SWM Fernwärme-Vision: Bis 2040 soll München als erste deutsche Großstadt Fernwärme nutzen können, die zu 100 Prozent aus regenerativen Energien gewonnen wird. Geothermie soll hierzu den wesentlichen Beitrag liefern und damit die Energiewende im Wärmemarkt ermöglichen und vorantreiben.

Potentiel der Geothermie für München

Ende Januar 2016 beantworteten Fachleute der Stadtwerke München auf einem Informationstreffen Fragen zu ihrer seismischen Messkampagne in München und erläuterten die Funktionsweise der Vibro-Fahrzeuge. Sie bewegen sich äußerst langsam als Kolonne auf ihrer Route und werden von Begleitfahrzeugen gesichert. Über die tägliche Messroute informieren die SWM auf ihrer Webseite.  Alle 50 Meter setzen die Vibro-Fahrzeuge ihre Schwingungsplatten auf den Untergrund auf und vibrieren dreimal für ca. 12 Sekunden, so dass in unmittelbarer Nähe Schwingungen zu spüren sind. Dass diese nicht zu stark sind und keine Schäden an Gebäuden verursachen, stellen  Erschütterungsmessungen an benachbarten Häusern sicher. Geophone, deren orangene Kabel sich durch die Straßen der umgebenden Viertel schlängeln, zeichnen die Messungen im Untergrund auf, woraus die Experten Rückschlüsse über mögliche Heißwasser-Vorkommen ziehen. Gestartet war die Messkampagne im November 2015. Sie läuft noch bis Ende März 2016. Die SWM plant, weitere Geothermieanlagen zu errichten, um die Fernwärme-Vision im Dienst der Energiewende umzusetzen.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein