Start Erneuerbare Energien Mehr Sonne auf deutschen Dächern nutzbar

Mehr Sonne auf deutschen Dächern nutzbar

Mehr Sonne lässt sich nutzen.
Quelle: Lichtblick

Mehr Sonne ließe sich auf Dächern von deutschen Metropolen nutzen. Zu diesem Ergebnis kommen die Experten von LichtBlick und Statista im aktuellen SolarCheck 2020. Erstmalig untersuchten sie hier das Photovoltaik-Potenzial von Dachflächen auf Neubauten. Unter den 14 größten Städten Deutschlands zeigten sich enorme Unterschiede. So nutzen etwa Nürnberg zu 49,1 Prozent und Hannover zu 46,8 Prozent fast die Hälfte ihres Potentials aus. Im Vergleich dazu erreichen München und Düsseldorf nicht einmal die 10 Prozent-Hürde. Das absolute Schlusslicht bildet die Hansestadt Hamburg mit nur 7,2 Prozent. Für Lichtblick ist das ein Grund mehr, dass die Bürgerschaft die geplante Solarpflicht für Neubauten einführt.

Um das Solar-Potential der einzelnen Städte zu ermitteln, setzten die Experten die neugebauten Dachflächen ins Verhältnis zu den neu-installierten Photovoltaik-Anlagen im Jahr 2018 (aktuellste Zahlen). Um die Flächen zu den neugebauten Dächern zu ermitteln, griff das Marktforschungsunternehmen Statista für die 14 deutschen Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern auf Daten zu Wohngebäuden und Nichtwohngebäuden von den Landesstatistikämtern zurück und multiplizierte diese mit dem dementsprechenden Umrechnungskfaktor aus einer Studie zum räumlichen Flächenpotentials für Erneuerbare Energien vom Bundesverkehrsministerium. Die Angaben zu den jährlichen Neuinstallationen von PV-Anlagen sind bei der Bundesnetzagentur einsehbar.

Chance der Sonne vertan

Die meisten Metropolregionen in Deutschland schöpfen das PV-Potenzial auf Dächern kaum aus, ist das zentrale Ergebnis im SolarCheck. Dabei ist jedes neue Dach ohne Solaranlage Lichtblick zufolge eine vertane Chance für den Klimaschutz und eine verbrauchernahe Stromversorgung. Laut einer repräsentativen Umfrage von YouGov im Januar 2020 wünscht sich indes die große Mehrheit der Menschen in Deutschland Solarstrom vom Dach.

„Wir müssen die Energiewende endlich auch in die Großstädte bringen und das geht am besten mit Solarstrom vom Dach. Diskussionen über Abstandsregelungen bei Windkraft oder die Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen für PV-Anlagen zeigen, dass die Verantwortung nicht nur bei der Landbevölkerung liegen sollte“, sagt Ralph Kampwirth, Bereichsleiter Unternehmenskommunikation bei LichtBlick mit Blick auf die ernüchternden Zahlen zum PV-Nutzungsgrad in den Städten. „Hätte München das Potential der Neubaudachflächen voll und ganz genutzt, hätten Sie allein mit den 2018 neu errichteten Solarflächen über 10.000 Haushalte mit Solarstrom versorgen können, Hamburg rund 11.500 Haushalte, in Berlin wären es 16.200 Haushalte“. Gerade in den Millionenstädten werde nur ein kleiner Bruchteil erschlossen. Eine Einführung einer bundesweiten Pflicht zur Solarenergienutzung auf neu gebauten Wohn- und Gewerbegebäuden sowie Programme zur Solarnutzung auf allen Bundes- und Landesgebäuden könnten Abhilfe schaffen.

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