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Stadtwerke bauen auf Windstrom

Hünfelden liefert mehr Windstrom für Trianel
Bildquelle: Trianel

Stadtwerke stocken ihr Portfolio beim Windstrom auf, indem sie Windparks schlüsselfertig erwerben oder neu bauen wie die Stadtwerke-Beteiligungsgesellschaft Trianel Onshore Windkraftwerke, in der sich 16 Stadtwerke aus Deutschland und Österreich engagieren. „Nach knapp 10 Monaten Bauzeit drehen sich alle Windräder im jüngsten Windpark unseres Portfolios“, freute sich am 9. Märze 2016 Dr. Markus Hakes, Geschäftsführer der Beteiligungsgesellschaft. Mit dem erfolgten Netzanschluss der letzten Anlage sei der Bau des Trianel Windpark Hünfelden früher als geplant abgeschlossen und der Windpark vollständig in Betrieb. Der 9,6 Megawatt starke Windpark steht im Landkreis Limburg-Weilburg in Mittelhessen, etwa 25 Kilometer nördlich der Landeshauptstadt Wiesbaden. Die Anlagen des Herstellers Norden sind insgesamt 199 Meter hoch. Sie erzeugen jährlich bis zu 24 Millionen Kilowattstunden Strom, womit rechnerisch rund 7500 Haushalte versorgt werden können. „Bis Anfang April werden noch allerletzte Detailarbeiten im Windpark durchgeführt und die Anlagen auf Herz und Nieren geprüft“, erläuterte Stefan Leclaire, zuständiger Projektleiter bei Trianel, die erste Betriebsphase.

Mehr Wind- und Sonnenstrom bis 2018

Dr. Christoph Schöpfer, Bereichsleiter Projektentwicklung Onshore betonte: „Bis 2018 werden wir ein weiteres Portfolio von 275 MW Onshore-Wind und PV-Freiflächenanlagen aufbauen.“ Dazu seien deutschlandweit passende Wind- und PV-Projekte mit potenziellen Standorten und Projektpartnern gesucht. In den vergangenen Jahren wurde unter Federführung von Trianel ein Portfolio von über 100 MW Onshore-Wind mit Standorten in Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz aufgebaut. Für den Ausbau des Stadtwerke-Engagements im Bereich der erneuerbaren Energien wurde zusätzlich zur Beteiligungsgesellschaft Oneshore Windkraftwerke im August 2015 die Nachfolgegesellschaft Trianel Erneuerbare Energien gegründet. An ihr sind 40 Stadtwerke und regionale Energieversorger sowie die Trianel selbst beteiligt.

Thüga-Stadtwerke kooperieren beim Windstrom

Auch Stadtwerke aus der Thüga-Gruppe konzentrieren sich in ihrem Gemeinschaftsunternehmen Thüge Erneuerbare Energien auf Windstrom. „Neben dem Erwerb schlüsselfertiger Windparks haben wir in den zurückliegenden zwei Jahren viel Energie in den Aufbau der Projektentwicklung gesteckt. Neben unseren eigenen Kompetenzen setzen wir aber auch auf Kooperationen“, erklärte Thomas Walther, Geschäftsführer der Thüga Erneuerbare Energien. Daher hat sein Unternehmen mit der Energiekontor AG aus Bremen einen Kooperationsvertrag abgeschlossen, teilte Thüga am 10. März 2016 mit. Gemeinsam wollen die Projektpartner Windparks in Nordrhein-Westfalen in einer Größenordnung von zunächst 50 Megawatt entwickeln. Gegenwärtig geht es um die Standortidentifikation. Die Genehmigung erwartet Walther in der zweiten Jahreshälfte 2017. Entscheidend sei hier, im Rahmen der Ausschreibungen den Zuschlag für diese Windparks zu bekommen, angesichts dessen, dass ab 2017 die Bundesnetzagentur die finanzielle Förderung für Strom aus erneuerbaren Energien über Ausschreibungen ermittelt.

300 Megawatt Leistung beim Windstrom bis Ende 2017

Für Nordrhein-Westfalen hat die Thüga Erneuerbare Energien vor allem mittelfristige Projekte ab 2017 in der Pipeline. „In 2016 realisieren wir bereits  mehrere Projekte“, so Walther. In eigener Regie baut sein Unternehmen etwa im mittelhessischen Lingelbach und im baden-württembergischen Külsheim Windparks. In Lingelbach werden nach dem kürzlich erfolgten Baustart neun Anlagen des Typs Nordex N117 mit einer Nabenhöhe von 140 Metern und einer Nennleistung von je 2,4 MW ausgestattet. In Külsheim befindet sich indes die Installierung der fünf Anlagen des gleichen Typs in der Endphase. Die Inbetriebnahme aller Anlagen soll bis Ende April abgeschlossen sein. Zudem hat die Thüga Erneuerbare Energien jüngst den Windpark Wansleben im Südharz von der eno energy erworben. Beide Unternehmen loten eine strategische Partnerschaft zum Beispiel bei der Projektentwicklung, dem Einsatz von eno Windanlagen in eigenen Projekten sowie beim Kauf von schlüsselfertigen Windparks aus. „Ich sehe gute Chancen, dass wir mit der aktuellen Pipeline an Projekten, die noch unter dem jetzigen Erneuerbare-Energien-Gesetz genehmigt werden, unser Gesamtportfolio bis Ende 2017 um circa 75 Megawatt auf 300 Megawatt ausbauen können“, ist Walther überzeugt.

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