Am größten Gasfeld Shah Deniz im Kaspischen Meer in Aserbaidschan treibt der britische Öl- und Gasproduzent BP den Ausbau voran und will im ersten Halbjahr 2016 drei neue Förderbohrungen in Betrieb nehmen. Es gehe dabei um die beiden Produktionsbohrungen SDA07 und SDA08, die von der Förderplattform Alpha betrieben werden, und die Förderbohrung SDD04 von der Plattform Gaidar Alijew aus, berichtete Aserbaidschans Nachrichtenagentur Trend Anfang Januar 2016. Dazu soll eine Produktionsbohrung modernisiert werden, damit sich die Anzahl der Förderbohrungen am Shah-Deniz-Vorkommen erhöht. In den ersten drei Quartalen des letzten Jahres wurden hier 7,2 Milliarden Kubikmeter Gas gefördert.
Aserbaidschan will Gas exportieren
Im Rahmen der zweiten Ausbaustufe von Shah Deniz ist geplant, die Gasförderung von 9 auf 16 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr zu erhöhen. Davon sollen 6 Milliarden Kubikmeter Gas noch vor 2018 in die Türkei und 10 Milliarden Kubikmeter Gas ab 2020 nach Europa exportiert werden. Mit einemAnteil von 28,8 Prozent ist BP der Betreiber des Förderkonsortiums Shah Deniz. Die zwei Tochtergesellschaften von Aserbaidschans Nationaler Ölgesellschaft Socar haben zusammen 16,7 Prozent inne. Die türkische Ölfördergesellschaft TPAO hält 19 Prozent und der malaysische Mineralölkonzern Petronas 15,5 Prozent. Je 10 Prozent gehören der iranischen Ölgesellschaft NICO und der russischen Ölunternehmen Lukoil. Doch noch ist Aserbaidschan offensichtlich an russischen Gasimporten interessiert, um den steigenden Bedarf im Land zu decken. Zuletzt trafen sich die Unternehmensspitzen von Socar und dem russischen Gaskonzern Gazprom im Dezember 2015, um über höhere Gaslieferungen aus Russland nach Aserbaidschan zu sprechen. Im September 2015 schlossen die Gazprom-Tochter Gazprom Export und die Aserbaidschanische Methanolgesellschaft AzMeCo einen Liefervertrag von 2 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr.