Start Europa Bulgarien beteiligt sich an griechischem LNG-Terminal

Bulgarien beteiligt sich an griechischem LNG-Terminal

Abkommen zum LNG-Terminal in Athen
Quelle: Bulgartransgaz

Der bulgarische Gasnetzbetreiber Bulgartransgaz erwirbt vom griechischen Projektunternehmen Gastrade einen Anteil von 20 Prozent und beteiligt sich somit am geplanten LNG-Terminal in Alexandroupolis. Im Beisein des griechischen Premierministers Kyriakos Mitsotakis und seines bulgarischen Amtskollegen Boyko Borisov unterzeichneten die Unternehmensspitzen in Athen am 24. August 2020 hierzu ein Abkommen. Bereits im letzten Januar hatten sie sich darauf geeinigt.

Das neue schwimmende Importterminal für Flüssigerdgas soll 18 Kilometer südwestlich des Hafens von Alexandroupolis entstehen und über ein Speichervolumen von 170.000 Kubikmeter LNG verfügen. Die jährliche Regasifizierungskapazität ist auf 6,1 Milliarden Kubikmeter Gas veranschlagt. Über eine 28 Kilometer lange Pipeline soll das Terminal an das nationale Erdgasnetz angeschlossen werden, das das regasifizierte LNG an die Märkte Griechenlands, Bulgariens sowie ganz Südost- und Mitteleuropas weiter transportiert.

Die Inbetriebnahme des Terminals ist für Anfang 2023 geplant. Laut Bulgartransgaz können dann Bulgarien Nordmazedonien, Serbien, die Türkei, Rumänien, Ungarn, Moldawien und die Ukraine entlang bestehender und zukünftiger Gaspipelines wie dem Interkonnektor zwischen Bulgarien und Griechenland IGB Gas von der griechischen Küste importieren. Auch zum bestehenden Revithoussa-LNG-Terminal in Griechenland soll Bulgarien Zugang erhalten.

Als LNG-Hauptlieferanten gelten Unternehmen aus den USA, Katar und anderen Ländern. Das künftige Importterminal gehört zu den sogenannten europäischen Projekten von Allgemeinem Interesse, kurz PCIs, die die Versorgungssicherheit stärken, Quellen und Wege der Energieversorgung diversifizieren, den Wettbewerb fördern und die Errichtung eines Handelszentrums für Erdgases in der Region Südosteuropa unterstützen sollen.

Bulgartransgaz-Chef Wladimir Malinow unterstrich: „Die Investition, die Bulgartransgaz heute in das LNG-Projekt getätigt hat, ist von strategischer Bedeutung für die Entwicklung des Erdgasmarktes in Bulgarien und der Region.“ Dies garantiere  wettbewerbsfähige Preise. Das LNG-Terminal in Alexandroupis trage zur Umsetzung des Konzepts der bulgarischen Regierung zum Balkan Gas Hub bei.

„Die Beteiligung von Bulgartransgaz an dem Projekt ist von besonderer Bedeutung, da sie das regionale Profil des Projekts und seine Bedeutung für die Märkte Südosteuropas aufzeigt. Es ist auch eine bedeutende internationale Investition in unserem Land“, erklärte Gastrade-Vorstandschef Konstantinos Spyropoulos.