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Klimastraße im Test für Smart City

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Quelle: Sascha Ditscher/evm

In Koblenz wollen die Energieversorgung Mittelrhein (evm) und die Thüga eine Klimastraße einrichten. Sie soll als Reallabor für innovative Smart-City-Lösungen dienen, die Anwendungen zur Parkraumüberwachung, Ladeinfrastruktur und Sensorik für die Emissionsermittlung verbindet. Anfang des Jahres hatte sich die evm auf Betreiben des Thüga-Kompetenzcenter Innovation mit dem Konzept der Klimastraße bei der Ausschreibung für das Reallabor beworben und konnte sich damit als Gewinner durchsetzen. Geplant ist, im September 2020 erste Anlagen in Betrieb zu nehmen, teilte die Thüga jüngst im Juni mit.

Smarter Nutzen für Einwohner und Unternehmen

Josef Rönz, Vorstandsvorsitzender der evm, möchte den Koblenzer mit der Klimastraße Smart-City näher bringen und dass sie den Nutzen hieraus im Alltag direkt erleben können. Für Energieversorger und ihre Kommunen eröffne dies wesentliche Erkenntnisse auf dem Weg zur Smart City. Von den Erfahrungen im Reallabor in Koblenz könnten schließlich alle Partnerunternehmen der Thüga profitieren, die großes Interesse an Smart-City-Lösungen hätten, unterstreicht Dr. Matthias Cord, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Thüga.

Klimastraße mit weniger Parkplatzsuche

Die geplante Klimastraße befindet sich in der Stadtmitte von Koblenz. Zwei Teilprojekte sind in der aktuell viel befahrenen Straße geplant. Im ersten Projektschritt geht es um das Smart Parking. Straßenlaternen mit Overhead-Sensoren und LoRaWAN Parksensoren im Boden sollen Autofahrern über digitale Anzeigetafeln an den Kreuzungen und über App die Summe freier Parkplätze in der Straße informieren, um den Parkplatzsuchverkehr und Schadstoff-Emissionen einzuschränken. Im zweiten Projektschritt sollen die Straßenlaternen zur schnellen Ladeinfrastruktur für E-Autos ausgebaut und eine Informationsstation für die Passanten der Klimastraße eingerichtet werden. Der Koblenzer Oberbürgermeister David Langner verspricht sich von diesen intelligenten Problemlösungen ein Pro für Autofahrer, Anwohner und Umwelt.

Probelauf für 18 Monate

Derzeit stimmen sich die evm und die Stadt Koblenz noch über die genauen Standorte für die Sensoren und IoT-Schnittstellen ab. Zeitnah soll die Installation der Sensoren starten. Der Testbetrieb für die verschiedenen Anwendungsfälle in der Klimastraße ist auf mindestens 18 Monate veranschlagt. Die Finanzierung erfolgt aus dem Mittelanteil der evm, aus Bundesfördermitteln für das Smart-Parking-Projekt und dem Förderanteil der Thüga Innovationsplattform. Personelle und technische Ressourcen stellen die evm, die Stadt Koblenz und die Thüga bereit. Außerdem setzt die badenova in Freiburg ein Reallabor um, bei dem die stärkere digitale Verknüpfung der Smart City mit dem ländlichen Raum im Fokus steht. Für viele Partnerunternehmen sind die Freiburger ein Leitfaden für ihre Pläne, da auch sie diese Herausforderung zu meistern haben.

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