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Uniper steigt aus russischer Gasförderung aus

Bildquelle: OMV

Das deutsche Energieunternehmen Uniper steigt aus der Gasförderung in Russland aus und veräußerte seine Anteile am westsibirischen Gasfeld Juschno Russkoje an den Österreichischen Mineralölkonzern OMV ab. Wie beide Unternehmen am 5. März mitteilten, vereinbarten sie für die Anteile von fast 25-Prozent am Gasfeld Yushno Russkoye einen Verkaufspreis in Höhe von 1,749 Millionen Euro. Ende 2007 nahmen der russische Gaskonzern Gazprom und die deutsche Wintershall Holding die Förderung am Gasfeld auf. 2009 stieg hier E.on, die Muttergesellschaft von Uniper, ein. Aktuell liegt die Jahresförderung in Juschno Risskoje bei knapp unter 25 Mrd. m3 Gas im Jahr. „Unsere Partnerschaft mit Gazprom und Wintershall basierte in mehr als sieben Jahren auf einer exzellenten und vertrauensvollen Zusammenarbeit“, sagte Klaus Schäfer, CEO von Uniper. „Gleichzeitig sind wir davon überzeugt, dass wir durch die Abgabe unseres Anteils an ein erfahrenes Öl- und Gasunternehmen wie die OMV einen reibungslosen Übergang ermöglichen.“ Dies sei kein Abschied vom russischen Energiemarkt. Mittels Mehrheitsanteil an einem der größten privaten Stromerzeuger in Russland sei Uniper für ungefähr 5 Prozent der gesamten russischen Stromerzeugung verantwortlich.

OMV steigt in russische Gasförderung ein

Sowohl OMV, Uniper als auch Wintershall will Gazprom in den Bau der Gasleitung Nord Stream 2 einbinden, nachdem die polnische Wettbewerbsbehörde durch ihren abschlägigen Bescheid im letzten Jahr die Gründung eines gemeinsamen Projektkonsortiums vereitelt hatte. Nun soll laut Gazprom-Vizevorstand Alexander Medwedew jüngst in einem Medieninterview noch in diesem Monat ein Beteiligungsmodus gefunden werden. „Die Möglichkeit, unsere Reserven zu ersetzen, ist ein zentraler strategischer Treiber hinter dieser Transaktion“, erklärt Johann Pleininger, OMV Vorstand verantwortlich für Upstream. „Mit förderbaren Reserven von rund 580 Mio boe (OMV Anteil) wird Juschno Russkoje zu einer wichtigen Quelle für den Reservenersatz im OMV Portfolio. Mithilfe der Transaktion kann die OMV das strategische Ziel einer 100-Prozent-Reservenersatzrate basierend auf dem OMV Produktionsvolumen von 2016 für eine Periode von rund fünf Jahren erfüllen.“ Der Transaktion müssen die zuständigen russischen Behörden und die Mitgesellschafter noch zustimmen. Sie soll bis Jahresende abgeschlossen sein und rückwirkend auf den 1. Januar 2017 datiert werden. Bereits im letzten Dezember schlossen OMV und Gazprom ein Basic Agreement zum Tausch von Unternehmensanteilen. Dieses Abkommen sieht vor, dass Gazprom 38,5 Prozent der Anteile an OMV (NORGE) AS erhält und OMV im Gegenzug einen 24,98 Prozent-Anteil an dem Projekt zur Entwicklung der Blöcke 4 und 5 der Achimov-Formation des Gasfeldes Urengoi übernimmt.

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