Start Europa Gasförderer zielen auf Gazproms Exportmonopol

Gasförderer zielen auf Gazproms Exportmonopol

Novatek und Rosneft stoßen gegen Exportmonopol von Gazprom vor.
Bildquelle: Novatek

Russische Gasförderunternehmen wie Novatek und Rosneft zielen erneut auf das Exportmonopol von Gasmarktführer Gazprom, indem sie beabsichtigen, ihr Gas über die Gazproms Außenhandelstochter Gazprom Export zu exportieren. Aus diesem Anlass hat Energieminister Alexander Nowak laut einem Bericht von Wedomosti Anfang März 2016 ein Schreiben an Präsident Wladimir Putin gerichtet. In Schreiben bitte Novatek um die Genehmigung, Gas aus Russland über Gazprom Export nach Europa zu liefern, um auf diesem Weg das Prinzip eines einheitlichen Exportkanals zu wahren. Dass russische Gasproduzenten Europäern direkt Gas anbieten und damit für Konkurrenz und sinkende Preise sorgen, lehnte Minister Nowak ab. Dies soll durch den einheitlichen Exportkanal von Gazprom verhindert werden. Daher schlug Novatek vor, dass die Schweizer Tochter Novatek Gas & Power russisches Gas, das das Gemeinschaftsunternehmen mit Gazprom Neft Arktikgaz fördert, für europäische Verbraucher bestimmt ist und an Gazprom zum Exportpreis verkauft werden soll. Bisher kaufte Novatek Gas & Power sein Gas an europäischen Handelsplätzen ein, um etwa den deutschen Energieversorger EnBW zu beliefern.

Auch Rosneft will Zugriff auf das Exportmonopol

Auch Ölmarktführer und Gasförderer Rosneft bemüht sich um das Anrecht zum Gasexport über Gazprom Export. „Jetzt erwarten wir, dass dem Unternehmen Rosneft, das zum Haushalt beiträgt, keine schlechteren Möglichkeiten als Novatek angeboten werden“, zitierte die russische Nachrichtenagentur Tass den Vizepräsidenten und Pressesprecher vom mehrheitlich staatlichen russischen Ölmarktführer Michail Leontjew am 2. März 2016. Leontjew sieht keinen Grund, dass dies seinem Unternehmen wieder verweigert werden könne. Noch habe der Kreml zum vorgeschlagenen Exportweg von Novatek keine Entscheidung getroffen, ließ Präsidentensprecher Dmitri Peskow über Meiden verlautbaren. Sowohl Novatek als auch Rosneft haben seit längerem das Exportmonopol von Gazprom im Visier. Beide Unternehmen wollen an den Gasmarktführer ihr gefördertes Gas nicht mehr komplett zu den niedrigeren Inlandspreisen verkaufen, sondern an den höheren Exportmargen beteiligt werden.

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