Start Europa LNG für Europa aus den USA zum Winter

LNG für Europa aus den USA zum Winter

Quelle: Klaipedos Nafta

Im kommenden Winter könnten Tanker Flüssigerdgas LNG für Europa aus den USA an Board haben und so Russlands Gaslieferanten Gazprom erstmals Konkurrenz machen, berichtete die russische Wirtschaftszeitung Kommersant jüngst im Juli. Bisher seien LNG-Lieferungen aus den USA für Exporteuere ein Verlustgeschäft. Doch mit steigendem Ölpreise könnte sich dies ändern. 12 Milliarden Gas ließen sich vom ersten LNG-Terminal Sabine Pass am Golf von Mexiko aus nächsten Winter verschiffen. Davon entfiele nur ein kleiner Teil auf Europa. Die erste LNG-Fracht von Sabine Pass erreichte in Europa in diesem Jahr Portugal, ein Land, das kein Gas per Pipeline importiert. Zwanzig LNG-Tanker legten seit der Eröffnung im letzten Februar von Sabine Pass ab, wenn auch mit mehr oder minder hohen Verlusten für die Exporteure.

LNG für Europa ohne Verlust möglich

Die Kosten für LNG von Sabine Pass liegen laut Kommersant 115 Prozent über dem Gaspreis am Handelspunkt Henry Hub. Zum Winter hin würden sich die Preise nach Zahlen der Energiehandelsplattform Intercontinental Exchange ICE indes soweit angleichen, dass der britisch-holländische Öl- und Gasmulti Shell seine LNG-Fracht von Sabine Pass ohne Verlust in Europa absetzen könne. Damit bekomme Gazprom dann auf dem europäischen Markt erstmals die amerikanische Konkurrenz zu spüren. Doch mit weniger als 10 Prozent der Gaslieferungen von Gazprom nach Europa bzw. 3 bis 4 Milliarden Kubikmeter Gas sei dies kaum bemerkbar. Allerdings verstärke sich der Effekt, wenn die USA künftig mehr LNG für Europa durch Tanker verschiffen lassen können. Bis 2019 sollen amerikanische Exportterminals über eine Kapazität von 50 Milliarden Kubikmeter Gas verfügen. Dies schränke Gazproms Marge auf seinem Hauptabsatzmarkt Europa empfindlich ein.

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